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Alptraum Borneo - Eines der weltweit vielfältigsten Ökosysteme ist in Gefahr

Hamburg (ots)

Die Hälfte der Regenwälder auf Borneo wurde in den
vergangenen Jahrzehnten bereits gerodet, jetzt droht durch den 
wachsenden Bedarf an Biokraftstoff weiterer Raubbau an der Natur. 
Damit ist eines der weltweit vielfältigsten Ökosysteme in Gefahr. Das
berichtet NATIONAL GEOGRAPHIC DEUTSCHLAND in der November-Ausgabe 
(EVT 24.10.2008). Die indonesische Insel hat eine größere biologische
Vielfalt als die meisten Landschaften dieser Erde und ist reich an 
Naturschätzen: Nicht nur seltene Tierarten, wie Borneos Markenzeichen
der Orang-Utan, und mehr als 15.000 Pflanzenarten, darunter alleine 
2.500 Orchideen, leben hier. Das Land verfügt auch über viele 
Bodenschätze, wie Erdöl, Erdgas und Kohle. Zudem führte Borneo 
jahrzehntelang den Export an tropischen Hölzern an. Jetzt setzen in- 
und ausländische Konzerne auf den profitablen Anbau von Ölpalmen, um 
daraus Biokraftstoff zu gewinnen. Statt ökologischer Vielfalt droht 
nun eine flächendeckende Monokultur, die einheimische Tier- und 
Pflanzenarten weiter zurückdrängen wird.
Das Abholzen der Wälder verstärkt den Treibhauseffekt: Borneo wird
zu elf Prozent von den so genannten Torfmoorwäldern bedeckt, die 
einen beträchtlichen Teil der weltweiten Kohlenstoffvorräte 
speichern. Wenn dieser Boden gerodet oder ausgewaschen wird, zerfällt
er und gibt den Kohlenstoff an die Atmosphäre ab. Wegen der großen 
Mengen an Kohlendioxid, das durch die Zersetzung des Torfbodens, 
durch Brände und Waldzerstörung frei wird, liegt Indonesien nach den 
USA und China auf Platz drei der Länder mit den höchsten 
CO2-Emissionen.
Da auf Borneo bittere Armut herrscht - drei von vier Indonesiern 
haben kaum genug zum Leben - liegt die Zukunft der Inselbewohner und 
seiner Tier- und Pflanzenwelt nur in einem naturschonend genutzten 
und dann nachwachsenden Wald. Die Aktivitäten von Regierungen und 
Organisationen müssen auf die Bedürfnisse der Menschen Rücksicht 
nehmen, wenn es gelingen soll, den Regenwald zu erhalten.

Pressekontakt:

Sandra Pickert
NATIONAL GEOGRAPHIC DEUTSCHLAND
Public Relations
20444 Hamburg
Telefon +49 (0) 40 / 37 03 - 55 04
Telefax +49 (0) 40 / 37 03 - 55 90
E-Mail pickert.sandra@nationalgeographic.de
Internet www.nationalgeographic.de

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