NATIONAL GEOGRAPHIC DEUTSCHLAND
Lichtverschmutzung gefährdet Mensch und Tiere
Hamburg (ots)
Die zunehmende Lichtverschmutzung hat negative Auswirkungen auf den Lebensrhythmus von Menschen und Tieren. Künstlich geschaffene helle Nächte beeinflussen das Wanderverhalten, die Fortpflanzung und die Ernährung von Tieren, beim Menschen weisen Studien auf ein erhöhtes Krebsrisiko hin. Das berichtet NATIONAL GEOGRAPHIC DEUTSCHLAND in der Dezember-Ausgabe (EVT 21.11.2008). Zwei von drei Menschen leben heute in Regionen, die von so genannter Lichtverschmutzung betroffen sind; jeder fünfte kann die Milchstraße nachts nicht sehen, weil der Himmel zu sehr erleuchtet ist. Und die Lichtverschmutzung hat Folgen für unsere Gesundheit: Wissenschaftliche Untersuchungen lassen darauf schließen, dass ein direkter Zusammenhang zwischen einer höheren Brustkrebsrate bei Frauen und der nächtlichen Helligkeit in ihrem Wohnumfeld besteht.
Vor allem Tiere haben Probleme mit hellen Nächten. Nachtaktive Säugtiere müssen sehr viel vorsichtiger sein, weil ihre Feinde sie in den heller gewordenen Nächten schneller entdecken. Manche Vögel singen bei künstlichem Licht zu unnatürlichen Zeiten. Durch Lichtverschmutzung verlängerte Tage und dadurch verkürzte Nächte führen außerdem dazu, dass sich viele Vogelarten vorzeitig paaren. Auch das Wanderverhalten wird beeinträchtigt. In England überwinternde Zwergschwäne setzten durch längere Fresszeiten mehr Fett an und flogen früher nach Sibirien zurück. Das kann dazu führen, dass die Vögel ihr Ziel erreichen, bevor sie dort die richtigen Voraussetzungen für den Nestbau vorfinden. Auch Meeresschildkröten, die zur Eiablage dunkle Strände aufsuchen, finden immer weniger geeignete Plätze: Ihre Jungen orientieren sich nach dem Schlüpfen normalerweise am hellen Horizont über dem Meer. Durch helles Licht hinter dem Strand verwirrt, verenden allein in Florida jedes Jahr Hunderttausende dieser Tiere.
Dabei lässt sich Lichtverschmutzung leicht verringern und ist oft nur eine Folge schlechten Lampendesigns: Das Licht wird nicht abwärts gerichtet, sondern strahlt nach oben in den Himmel. Mit kleinen Eingriffen in die Art der Beleuchtung kann man erreichen, dass weniger Licht in die Atmosphäre entweicht und spart gleichzeitig viel Energie.
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