NATIONAL GEOGRAPHIC DEUTSCHLAND
Osterinsel: Archäologen rekonstruieren Transport der monumentalen Moai-Figuren
Hamburg (ots)
26.07.2012 - Die kolossalen Moai-Figuren auf der Osterinsel gelten bis heute als eine der größten Mythen der Menschheit. Bislang war vor allem ungeklärt, wie die riesigen Statuen aus vulkanischem Tuffstein ohne Zugtiere und Räder auf dem einsam gelegenen Eiland aufgestellt und bis zu 18 Kilometer weit transportiert werden konnten. Archäologen haben nun mit Unterstützung der NATIONAL GEOGRAPHIC SOCIETY gezeigt, dass die bis zu zehn Meter hohen und mehr als 80 Tonnen schweren Moai offenbar von kleinen Gruppen aufrecht fortbewegt wurden - und konnten damit mündliche Überlieferungen bestätigen. Das berichtet NATIONAL GEOGRAPHIC DEUTSCHLAND in seiner Titelgeschichte der ab morgen erhältlichen August-Ausgabe.
In dem Forschungsprojekt gelang es 18 Menschen mit drei starken Seilen eine drei Meter hohe und fünf Tonnen schwere Moai-Nachbildung schaukelnd mehrere hundert Meter weit zu bewegen. Zwei Gruppen zogen die Steinfigur vorwärts, indem sie diese an Seilen seitwärts hin- und herschaukelten; eine dritte stabilisierte sie. Unter www.nationalgeographic.de ist ein Film zu sehen, der den nachgestellten Transport zeigt. Bisher waren Wissenschaftler davon ausgegangen, dass die Insulaner die mythischen Figuren, die der Verehrung göttlicher Ahnen dienten, auf Holzstämmen zogen oder auf andere Weise fortbewegten.
Einig sind sich die Forscher, dass die Osterinsel eine ökologische Katastrophe erlebt hat. Die Theorien über die Gründe gehen aber nach wie vor auseinander: So sollen entweder die polynesischen Ureinwohner Raubbau an der Natur betrieben haben. Oder es waren Ratten, die mit den ersten europäischen Siedlern auf die Insel kamen, sich von den Früchten der Honigpalme ernährten und damit die Reproduktion der Bäume verhinderten. Die Osterinsel ist eines der abgelegensten Eilande der Welt. Sie liegt 3500 Kilometer westlich von Südamerika und 2000 Kilometer östlich von Pitcairn, dem nächsten bewohnten Flecken im Pazifik. Die Insel gehört politisch zu Chile, geographisch zu Polynesien.
Weitere Informationen sowie das Cover der aktuellen Ausgabe schicken wir Ihnen gerne zu.
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