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Gladiatoren waren Superstars des Kolosseums
Hamburg (ots)
18. August 2005. Im antiken Rom starben im Kolosseum rund 300.000 Menschen eines gewaltsamen Todes Verbrecher, Sklaven und auch Gladiatoren, die gegeneinander antreten mussten. Unter dem Beifall tausender Zuschauer wurden die unterlegenen Kämpfer hingerichtet. Dafür musste der Todgeweihte mit erhobenem Kopf vor dem Sieger niederknien, der ihn mit einem Dolchstoß in den Hals tötete. Routinemäßig schnitt man dem toten Gladiator dann noch die Kehle durch. Darüber berichtet NATIONAL GEOGRAPHIC DEUTSCHLAND in seiner September-Ausgabe (EVT 19.8.2005). Auch das Pausenprogramm der Kämpfe war äußerst brutal: Verbrecher wurden hingerichtet, Sklaven gekreuzigt und an Pfählen gebundene Tempelräuber von Tieren zerfleischt. Das Blut von Sklaven und Verbrechern galt allerdings als wertlos deshalb wurde es als unfein angesehen, diesen Darbietungen große Aufmerksamkeit zu schenken.
Die Gladiatoren waren die muskelbepackten, durchtrainierten Superstars des Amphitheaters. Neue Forschungen zeigen, dass sie vor allem vegetarisch ernährt wurden. Mit Gerste, Bohnen und anderen Hülsenfrüchte wurden sie vor einem Auftritt regelrecht gemästet, um ihr Kampfgewicht zu erhöhen. Die Gladiatoren trainierten bis zur Erschöpfung für ihren Einsatz in der Todesarena. Für den Unterlegenen endete der Kampf meist mit der Hinrichtung. Eine häufige Todesursache der Gladiatoren war ein akutes Schädelhirntrauma, hervorgerufen durch den gewaltigen Stoß mit einem Dreizack.
Die Geschichte der Gladiatorenspiele ist eine über Jahrhunderte andauernde Eskalation der Gewalt, eine Chronik der Brutalisierung, die sich immer weiter steigerte. Der erste verbürgte Gladiatorenkampf fand 264 v. Chr. als Beiprogramm einer Trauerfeier statt. Man glaubte, durch die Blutopfer würden die Seelen der Verstorbenen Ruhe finden. Bald wurden die Kämpfe fester Bestandteil des Bestattungsrituals. Und wer in Rom etwas werden wollte, musste dem Volk eine gute Show präsentieren. So stürzte sich Julius Caesar (100 - 44 v.Chr.) in Schulden, um dem Volk spannende Spiele zu bieten. Außerdem unterhielt er eine eigene Gladiatorenschule. Kaum ein Kaiser konnte es sich leisten, den Kämpfen fernzubleiben. Das wäre so gewesen, als weigerte sich heute ein Politiker, im Fernsehen aufzutreten. Erst die Konversion der Kaiser zum Christentum bereitete den Gladiatorenkämpfen ein Ende.
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