BDZV - Bundesverband Digitalpublisher und Zeitungsverleger e.V.
Journalistenpreis der deutschen Zeitungen - THEODOR-WOLFF-PREIS für acht Journalisten
Roderich Reifenrath für sein Lebenswerk geehrt
Bonn (ots)
Acht Journalisten sind heute in Bonn mit dem Journalistenpreis der deutschen Zeitungen - Theodor-Wolff-Preis ausgezeichnet worden. Der renommierteste deutsche Journalistenpreis ist nach dem ehemaligen Chefredakteur des "Berliner Tageblatts", Theodor Wolff, benannt und wird jährlich vom Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) verliehen. Der mit 11.000 Mark dotierte Preis in der Kategorie "Essayistischer Journalismus" ging an Franziska Augstein für ihren Beitrag "Kauere dich, dass du nicht treffbar bist" ("Frankfurter Allgemeine Zeitung"). Augstein analysiert sprachlich brillant das politische Selbstverständnis des Schriftstellers Martin Walser.
Die mit je 9.000 Mark dotierten Preise in der Sparte "Allgemeines" gingen an: Evelyn Roll für ihre Reportage "Ganz neue Größen" ("Süddeutsche Zeitung", München), in der sie die Erfahrungen eines Bundestagsabgeordneten nach dem Berlin-Umzug schildert; Ullrich Fichtner für seinen Artikel "Die verlorene Ehre des Friedrich B.", der veranschaulicht, wie ein Beamter aus den alten Bundesländern in Brandenburg in eine Sackgasse getrieben wird ("Frankfurter Rundschau"); sowie Jutta Voigt für ihren Artikel "Großes, fettes Puddingland" ("Die Woche", Hamburg), eine Darstellung des "doppelten Deutschlands" zehn Jahre nach der Wende.
Hans Kratzer, Andreas Dörr und Mario Vigl erhalten den Journalistenpreis der deutschen Zeitungen - Theodor-Wolff-Preis in der Kategorie "Lokales". Kratzer wurde preisgekrönt für seinen Essay "Europa und Erding" ("Erdinger Neueste Nachrichten") über die Auswirkungen des Globalisierungsprozesses auf die bayerische Identität. Dörr schildert unter dem Titel "Es geht halt oifach nemme so" ("Reutlinger General-Anzeiger") die Geschichte zweier hochbetagter Schwestern, die einen Gasthof in Degerschlacht bei Reutlingen bewirtschaften. In seiner Reportage "Das Loch im Weinberg" ("Badische Zeitung", Freiburg) beschreibt Vigl den Interessenkonflikt einer badischen Winzergemeinde, die sich zwischen Weinanbau und Schotterabbau entscheiden soll.
Der scheidende Chefredakteur der "Frankfurter Rundschau", Roderich Reifenrath, wurde mit einem Sonderpreis für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Als Redaktionsleiter habe Reifenrath - ganz im Sinn von Theodor Wolff - seiner Zeitung als liberaler Stimme auf nationaler und internationaler Bühne Gehör verschafft, urteilte die Jury.
An der Ausschreibung des Journalistenpreises der deutschen Zeitungen - Theodor-Wolff-Preis hatten sich 397 Journalisten mit 632 Artikeln beteiligt mehr als je zuvor seit der Gründung des Preises im Jahr 1961. Die Preise werden am 27. September in einem Festakt in Düsseldorf überreicht.
Der unabhängigen Jury zum Journalistenpreis der deutschen Zeitungen - Theodor-Wolff-Preis gehören an: Gernot Facius (stellvertretender Chefredakteur "Die Welt", Berlin), Helmut Herles (Chefkorrespondent "General-Anzeiger", Bonn), Herbert Kolbe (Chefredakteur "Emder Zeitung"), Ralf Lehmann (Chefredakteur "Westdeutsche Allgemeine Zeitung", Essen), Herbert Riehl-Heyse (ltd. Redakteur "Süddeutsche Zeitung", München), Klaus Rost (Chefredakteur "Märkische Allgemeine", Potsdam), Jost Springensguth (Chefredakteur "Westfälische Nachrichten", Münster), Uwe Vorkötter (Chefredakteur "Stuttgarter Zeitung"), Monika Zimmermann (Chefredakteurin "Münchner Merkur").
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