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Zeitungsverleger setzen auf Einigung bei Tarifverhandlungen für Redakteure

Berlin (ots)

Die Zeitungsverleger setzen darauf, dass in der morgigen 10. Verhandlungsrunde über einen neuen Gehalts- und Manteltarifvertrag für Redakteure eine Einigung erzielt wird. "Alle Karten liegen auf dem Tisch, und Gewerkschaften wie Verleger waren nie so eng beieinander wie in der jüngsten Verhandlungsrunde", erklärte der Verhandlungsführer des Bundesverbands Deutscher Zeitungsverleger (BDZV), Georg Wallraf, heute in Berlin. Der Deutsche Journalistenverband DJV und die deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju in ver.di) hätten sich in vielen Punkten bewegt, und die Verleger seien bis an den Rand des Möglichen gegangen. "Der Kompromiss für ein Tarifwerk Zukunft ist zum Greifen nah", so Wallraf. Dazu gehörten ein modernisierter Manteltarifvertrag mit einer fünfjährigen Laufzeit, in den auch die Online-Redakteure aufgenommen würden. Angesichts der dynamischen Geschäftsentwicklung in den Medienmärkten wäre ein solches Tarifwerk - so Wallraf - ein Musterbeispiel für Planungssicherheit. Trotz der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in der Zeitungsbranche bleibe das hohe Niveau des Gehalts- und Manteltarifvertrags erhalten. Vor dem Hintergrund der lang andauernden Verhandlungen hob Wallraf hervor, dass es sich um sehr komplexe und komplizierte Tarifmaterien handele. Ziel sei es von Anfang an gewesen, gemeinsam mit den Gewerkschaften das gesamte Tarifwerk und damit den Flächentarifvertrag zukunftsfest zu machen.

Das Angebot des BDZV enthält folgende Eckpunkte:

   - Erhöhung der Gehälter ab 1.5.2014 um zwei Prozent; Erhöhung der 
     Gehälter ab 1.5.2015 um weitere zwei Prozent. Laufzeit 30 
Monate.
   - Über einen Zeitraum von fünf Jahren soll das Urlaubs- und
     Weihnachtsgeld von 1,75 auf 1,5 Monatsgehälter angepasst werden,
     was zu einem moderaten Minus von jeweils 0,36 Prozent beim
     Jahresgehalt führt. Dies wird durch die angebotene Erhöhung der
     Gehälter mehr als ausgeglichen. Am Ende dieses Prozesses werden
     somit 13,5 Monatsgehälter pro Jahr ausgezahlt. Aufgrund der
     schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Verlage in
     Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Bremen und
     Mecklenburg-Vorpommern sollen Weihnachts- und Urlaubsgeld dort
     bereits mit dem Weihnachtsgeld 2014 auf 13,5 Monatsgehälter pro
     Jahr abgesenkt werden. Gleichzeitig verzichtet der BDZV auf die
     Zahlung der Tarifgehälter nach Kaufpreisindex für
     strukturschwache Gebiete.
   - Vereinbarung einer neuen Tarifstruktur, in der die Entwicklung
     der Berufskarriere transparenter abgebildet wird und sich die
     moderne Redaktionswirklichkeit widerspiegelt.
   - Festlegung von Tarifgehältern, die eine Berücksichtigung von
     Qualitätskriterien ermöglicht.
   - Berücksichtigung von erarbeiteten Besitzständen.
   - Festsetzung des Urlaubs auf 30 Tage pro Jahr. Bisher erreichte
     höhere Urlaubsansprüche bleiben erhalten.
   - Einbeziehung der Online-Redakteure in das Tarifwerk.
   - Modernisierung der Altersversorgung bei unverändertem
     Versorgungsniveau und unter Beibehaltung der
     Allgemeinverbindlichkeit.
   - Einbeziehung neuer Ausbildungsinhalte (u.a. digitales
     Publizieren) in die Volontärsausbildung.
   - Etablierung eines kontinuierlichen "Qualitätsdialogs" zwischen
     Gewerkschaften und Verlegern.

Pressekontakt:

Hans-Joachim Fuhrmann
Telefon: 030/ 726298-210
E-Mail: fuhrmann@bdzv.de

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