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Objektive Kriegsberichterstattung wird immer schwieriger
BDZV-Hauptgeschäftsführer Volker Schulze zum Internationalen Tag der Pressefreiheit am 3. Mai

Berlin (ots)

Nie war ein Krieg so öffentlich wie im Irak. Und
wohl nie haben Leser, Hörer, Zuschauer den Berichten und Bildern so
misstraut wie diesmal. Das erklärte Volker Schulze,
Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands Deutscher Zeitungsverleger
(BDZV), heute bei der gemeinsam mit der Menschenrechtsorganisation
Reporter ohne Grenzen veranstalteten Podiumsdiskussion "Sehen, Hören,
Schreiben, Schweigen - Medienberichterstattung in Zeiten des Krieges"
in Berlin. Das Symposium findet anlässlich des Internationalen Tags
der Pressefreiheit am 3. Mai statt.
Es sei ein großes Verdienst der Medien - und zwar der gedruckten
wie der elektronischen -, dass sie immer wieder auf die
Zweifelhaftigkeit der berichteten Ereignisse und der gesendeten
Bilder hingewiesen hätten. In Zukunft würden es Journalisten in
Kriegs- und Krisengebieten, prognostizierte Schulze, wohl noch
schwerer als bisher haben, ihre Unabhängigkeit und Objektivität zu
wahren, seien sie nun "eingebettet" oder nicht.  Der
BDZV-Hauptgeschäftsführer warnte davor, dass eine subtile
Kriegspropaganda Journalisten und ihre Arbeit nicht vereinnahmen
dürfe.
Aufgabe der Journalistinnen und Journalisten sei es, in Wort und
Bild festzuhalten, was sie hören und sehen. Dazu müssten sie sich in
Kriegs- und Krisengebiete wagen, um dem Rest der Welt zu berichten,
was da geschieht und nicht zuletzt auch den Verfolgten, den "Opfern"
eine Stimme geben.
"Das vergangene Jahr 2002 war ein schlechtes Jahr für die
Pressefreiheit", resümierte Schulze. Mindestens 25 Journalistinnen
und Journalisten wurden bei der Ausübung ihres Berufs getötet. Fast
700 Journalisten wurden zeitweilig festgenommen. Mehr als 1.400
Reporter wurden bedroht, überfallen oder gezielt attackiert.
Die Liste der Länder ohne oder mit nur eingeschränkter
Pressefreiheit sei lang. Gut einem Drittel der Weltbevölkerung werde
das Recht auf freie Meinungsäußerung und ungehinderten
Informationsfluss vorenthalten. Um so wichtiger sei es, dass
diejenigen Staaten, in denen wie in Deutschland dieses Recht im
Grundgesetz verankert ist, Presse- und Meinungsfreiheit auch wirklich
lebten - und zwar nach außen wie nach innen.
Kontakt: 
BDZV, 
Anja Pasquay, 
mobil 0170/8011142

Pressekontakt:

Hans-Joachim Fuhrmann,
Telefon 030/726298-210,
e-mail fuhrmann@bdzv.de

Anja Pasquay,
Telefon 030/726298-214,
e-mail pasquay@bdzv.de

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