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BDZV-Präsident Heinen ermahnt Politik und Behörden zum sensiblen Umgang mit der Freiheit der Presse
Geburtstagsempfang für Alfred Neven DuMont in Berlin

Berlin (ots)

Vor einer um sich greifenden Gedankenlosigkeit in
Teilen der Politik und in Behörden, wenn es darum gehe, die 
Strafverfolgungsinteressen des Staates und den Bestand der 
Pressefreiheit gegeneinander abzuwägen, hat der Präsident des 
Bundesverbands Deutscher Zeitungsverleger (BDZV), Helmut Heinen, 
heute in Berlin gewarnt. Die Presse fordere keine sachfremden 
Privilegien und schon gar keine rechtsfreien Räume, versicherte 
Heinen anlässlich des Geburtstagsempfangs des BDZV für den Kölner 
Verleger Professor Alfred Neven DuMont, zugleich Ehrenmitglied im 
Präsidium der Verlegerorganisation. Kernaufgabe der Redaktionen sei 
es jedoch, die Arbeit staatlicher wie nicht staatlicher Institutionen
zu kontrollieren und eventuelles Fehlverhalten aufzudecken. "Wer das 
Vertrauen unserer Informanten in die Verschwiegenheit unserer 
Mitarbeiter gefährdet, zerstört unsere Arbeitsgrundlage", warnte 
Heinen.
Alfred Neven DuMont sei ein Publizist und Unternehmer "im großen 
Stil", würdigte Heinen den Jubilar, der am 29. März 2007 sein 80. 
Lebensjahr vollendet hat. Die Zeitungstitel seines Unternehmens seien
wirtschaftlich gesund - eine unabdingbare Voraussetzung für 
Unabhängigkeit und Qualität der Redaktionen. Nevens lebenslanges 
Interesse an der Aussöhnung mit Israel und an der Schaffung der 
Voraussetzungen für dauerhaften Frieden habe jüngst mit einer 
Beteiligung seiner Verlagsgruppe an dem israelischen Zeitungshaus 
Haaretz "wohl seinen schönsten Lohn erhalten". Beim Rückblick auf die
Tätigkeit Nevens für die Zeitungsverleger wies Heinen darauf hin, 
dass der Jubilar sein Amt  angetreten habe, als es um eine der 
wichtigsten medienpolitischen Diskussionen der bundesrepublikanischen
Geschichte ging. Mit Plänen, die innere Organisationsfreiheit der 
Zeitungsverlage durch ein Presserechtsrahmengesetz oder später durch 
einen von Teilen der sozialliberalen Koalition geforderten 
Tarifvertrag zu beschneiden, seien in den 70er Jahren die 
Unabhängigkeit und Handlungsfähigkeit der deutschen Zeitungshäuser 
aufs Spiel gesetzt worden. Neven habe, zunächst als Mitglied des 
Präsidiums, später als BDZV-Präsident, "größten Schaden von den 
Zeitungen abwenden können".
Die wichtigste unternehmerische und publizistische Herausforderung
der nächsten Jahre liege, führte der BDZV-Präsident weiter aus, in 
der Ausrichtung der Branche auf eine moderne, zunehmend von 
elektronischen Verbreitungswegen geprägte Medienwelt. Es gelte, 
Qualitätsjournalismus auf einer wachsenden Zahl von Kanälen zu den 
Lesern zu bringen, professionelle Standards aufrecht zu erhalten und 
zugleich ein immer höheres Tempo mitzugehen. In der mittelständisch 
geprägten Zeitungsbranche geschehe der zügige Ausbau elektronischer 
Angebote vielfach in Kooperation mehrerer Häuser. Hierbei dürften 
keine überzogenen wettbewerbsrechtlichen Schranken die Branche 
behindern. "Es muss angesichts dramatischer struktureller 
Veränderungen möglich sein, durch sinnvolle Kooperationen, aber auch 
durch Fusionen zu angemessenen und leistungsfähigen Betriebsgrößen zu
kommen", sagte Heinen. Politik und Verlagsbranche seien gleichermaßen
gefordert, ohne voreilige Festlegungen eine sachgerechte und Vielfalt
sicherende Fortentwicklung des Pressefusionsrechts zu diskutieren.
Professor Alfred Neven DuMont ist Ehrenmitglied des 
BDZV-Präsidiums und Herausgeber der Zeitungen "Kölner 
Stadt-Anzeiger", "Express" (Köln), "Mitteldeutsche Zeitung" (Halle) 
sowie "Frankfurter Rundschau. Als 28-Jähriger nahm er die Tätigkeit 
im elterlichen Verlagshaus auf, an dessen Spitze er heute in der 
elften Generation steht. 1957 wurde er Herausgeber der 
Kulturzeitschrift "Magnum", drei Jahre später Herausgeber des "Kölner
Stadt-Anzeigers". 1964 gründete Alfred Neven DuMont die 
Boulevardzeitung "Express". Nach dem Tod seines Vaters Dr. Kurt Neven
DuMont wurde er alleiniger Herausgeber von "Kölner Stadt-Anzeiger" 
und "Express". Den Vorsitz der Geschäftsführung des Verlags führte 
Alfred Neven DuMont bis Mai 1991; seither steht er an der Spitze des 
Aufsichtsrats.
Über das erfolgreiche Wirken im eigenen Unternehmen hinaus setzte 
sich der Verleger viele Jahre mit großem Engagement für die 
gemeinsamen Belange der deutschen Zeitungsverleger ein. 1970 wurde er
in das Präsidium des BDZV berufen, zehn Jahre später wählte ihn die 
Delegiertenversammlung zum Präsidenten. An der Spitze des BDZV trat 
Neven DuMont vor allem für die Erhaltung der Pressevielfalt und die 
Sicherung der publizistischen Funktion des Verlegers ein. In 
Anerkennung seines erfolgreichen und vielfältigen Engagements im 
Präsidentenamt, das er bis 1984 ausübte, wurde er zum Ehrenmitglied 
des BDZV-Präsidiums ernannt. Außerdem ist er langjähriges Mitglied im
Vorstand des Zeitungsverleger Verbands Nordrhein-Westfalen. Seine 
Verdienste um die deutsche Presse sind vielfach gewürdigt worden, 
unter anderem mit dem Großen Verdienstkreuz des Verdienstordens der 
Bundesrepublik mit Stern. Im Oktober 2001 wurde ihm von der 
Universität Halle eine Honorarprofessur für Medienpolitik und 
Ökonomie verliehen. Wenige Monate zuvor hatte ihn die Stadt Köln zum 
Ehrenbürger ernannt.

Pressekontakt:

Hans-Joachim Fuhrmann
Telefon: 030/ 726298-210
E-Mail: fuhrmann@bdzv.de

Anja Pasquay
Telefon: 030/ 726298-214
E-Mail: pasquay@bdzv.de

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