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OHB qualifiziert medizinisches Gerät für Experimente durch Astronaut Gerst

OHB qualifiziert medizinisches Gerät "Myoton Pro Device" für den Flug ins All / Erstes Experiment mit Alexander Gerst auf der internationalen Raumstation ISS startet im Juni

Die OHB System AG, ein Tochterunternehmen des Bremer Raumfahrt- und Technologiekonzerns OHB SE, hat das Myoton Pro Device, ein medizinisches Gerät zur Messung von Muskeltonus und -elastizität, im Auftrag der ESA für die Nutzung auf der ISS qualifiziert. Das Gerät soll erstmals bei der kommenden Alexander-Gerst-Mission im Juni zum Einsatz kommen. Gerst startet nach aktueller Planung am 6. Juni 2018 an Bord einer Sojus-Rakete Richtung ISS. Mit dem Gerät wird der deutsche ESA-Astronaut die biomechanischen Eigenschaften des ruhenden menschlichen Muskels untersuchen. Durch die Schwerelosigkeit müssen Astronauten ihre Muskulatur im All täglich trainieren, um Muskelschwund zu verhindern. In diesem ESA Wissenschaftsexperiment soll in den nächsten Jahren an bis zu zwölf verschiedenen Astronauten erforscht werden, wie effektiv dieses Training ist. Bei dem Test gibt das Gerät einen kurzen Druckimpuls auf die Haut ab und kann aus der Reaktion des Gewebes unter anderem Informationen über den Muskeltonus (Eigenspannung) und die Elastizität gewinnen. Die Resultate der Experimente sollen später nicht nur für die astronautische Raumfahrt, sondern auch für die Rehabilitation nach Knochenbrüchen genutzt werden.

Bei der Qualifizierung des Myoton Pro Device hat das Gerät eine ganze Reihe von Tests bei der OHB System AG durchlaufen müssen. Neben der Prüfung auf Druck- und Vibrationsbeständigkeit war besonders die Implementierung einer für den Weltraum geeigneten Batterie aufwändig, welche separat durch das Deutsche Zentrum für Luft und-Raumfahrt (DLR) beauftragt wurde.

Das Myoton Pro Device hat bereits Anfang April mit der SpaceX Falcon 9 Rakete die ISS erreicht. Mit an Bord das ASIM (Atmospheric Space Interactions Monitoring), eine Station zur Beobachtung von elektrischen Entladungen in der Stratosphäre und Mesosphäre. An dem ESA-Experiment ASIM ist das Tochterunternehmen OHB Italia unter anderem in den Bereichen Systemdesign, -integration, Softwareentwicklung und Datentransfer maßgeblich beteiligt. Das ASIM wird an der Außenseite des europäischen Columbus-Moduls angedockt und soll dort mindestens zwei Jahre lang die Wechselwirkung zwischen Gammastrahlung, Blitzen und Entladungen in der Hochatmosphäre beobachten. Langfristig sollen neue Erkenntnisse zum Einfluss dieser Vorgänge auf die Erdatmosphäre und das Klima gewonnen werden.

Günther Hörbst
Leiter Unternehmenskommunikation
 
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