Krankenversicherte vor Neuorientierung
Köln (ots)
Die Gesundheitsreform hat zu erkennbaren Einschnitten im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen geführt. Viele GKV-Versicherte beginnen sich vor diesem Hintergrund mit Fragen der Leistungsqualität der eigenen Krankenkasse, Möglichkeiten von Beitragsvergünstigungen und nicht zuletzt der Notwendigkeit des Abschlusses privater Krankenzusatzversicherungen zu beschäftigen.
Dies zeigt die Studie "Health Care Monitoring 2004", die das Kölner Marktforschungs- und Beratungsinstitut psychonomics AG in Köln in Kooperation mit Acxiom Deutschland, einem führenden Anbieter im Bereich Customer Data Management, jetzt vorgelegt hat. 1.750 gesetzlich versicherte Bundesbürger im Alter ab 16 Jahren wurden im Mai und Juni repräsentativ befragt.
- Zufriedenheit mit Krankenkassen: Mit ihren Krankenkassen sind die GKV-Versicherten nur eingeschränkt zufrieden: Mehr als jeder Dritte (35%) hat mittlerweile bereits mindestens einmal seine Krankenkasse gewechselt, 10% sogar mindestens zweimal. Insgesamt sind die Versicherten ihren Krankenkassen mittelfristig aber vergleichsweise treu: Rund 80% sind recht sicher, auch in 2 Jahren noch Kunde ihrer derzeitigen Krankenkasse zu sein. Unter den freiwillig GKV-Versicherten beabsichtigen weniger als 1% einen Wechsel in die PKV. Die höchsten Zufriedenheitswerte ihrer Kunden erreichen die Techniker Krankenkasse sowie die Betriebskrankenkassen, gleichzeitig zeigen die Versicherten der KK´s die höchste Preissensitivität.
- Beitragsvergünstigungen: 62% der GKV-Versicherten können sich konkret eine freiwillige Teilnahme am "Hausarzt-Modell" vorstellen, um mögliche Beitragsvergünstigungen - wie z.B. die Streichung der Praxisgebühr - zu erreichen; weitere 24% zeigen sich daran interessiert. Für das "Hausapotheker-Modell" würden sich im Gegenzug für besondere Serviceleistungen oder Rabatte 42% freiwillig anmelden, weitere 32% sind zumindest nicht abgeneigt. Begünstigt wird diese hohe Akzeptanz für die beiden Modelle auch dadurch, dass 93% der Versicherten angeben, einen Hausarzt zu haben und 74% eine Stammapotheke aufsuchen. Nachholbedarf zeigt sich bei der Kommunikation von Bonusprogrammen für gesundheits- und kostenbewusstes Verhalten: 70% der Versicherten sind diese bisher nicht bekannt, eine grundsätzliche Aufgeschlossenheit ist zwar vorhanden, angemeldet sind derzeit allerdings erst 4% der Krankenversicherten
- Private Zusatzversicherungen: 24% der GKV-Versicherten planen fest (9%) oder erwägen (15%) eine Ergänzung ihrer GKV-Leistungen um private Zusatzversicherungen, insbesondere im Bereich zahnmedizinischer Leistungen. Weitere 18%, die bereits über Zusatzversicherungen verfügen, planen fest (6%) oder erwägen (12%) eine Erweiterung ihres Versicherungsbestandes. 58% der an privaten Zusatzversicherungen interessierten GKV-Versicherten (42% von Gesamt) würden diese am liebsten über ihre bestehende Krankenkasse abschließen, 22% über private Versicherer, 19% sind hier unsicher. Die gesetzlichen Krankenkassen werden also mehrheitlich als erster Ansprechpartner für die Absicherung von Krankheitsrisiken wahrgenommen. Dies hat nicht unerhebliche Bedeutung für die Kooperation von Krankenkassen und privaten Versicherern im Bereich Krankenzusatzversicherungen.
Die Studie "Health Care Monitoring 2004" ist über die psychonomics AG beziehbar. Studienleiterin: Anja Schweitzer - 0221-42061-0 - Email: anja.schweitzer@psychonomics.de.
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Ansgar Metz
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