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Wettbewerb "chance.nrw": Landesregierung und Ford zeichnen erfolgreiche junge Zugewanderte und einen vorbildlichen Betrieb aus - Jury: Sie machen Mut und regen zur Nachahmung an

Köln (ots)

NRW-Minister Harald Schartau und
Ford-Personalvorstand Ulrich Schumacher zeichneten heute (15.11.2002)
in Essen die Preisträger des Integrations-Wettbewerbs "chance.nrw"
aus. Gewonnen haben Josip Jakopin, Inhaber des Kfz-Meisterbetriebes
"Auto-Perfekt" aus Köln-Porz wegen seines vorbildlichen Engagements
für die berufliche Integration junger Zugewanderter und drei
Jugendliche auf Grund ihrer herausragenden schulischen und
beruflichen Leistungen. "Ines Falco aus Wermelskirchen, Julia
Scheuermann aus Mülheim/Ruhr und Fatih Akay aus Lünen haben ihre
Zweisprachigkeit und ihre Erfahrungen in zwei Kulturen als Chance
begriffen und diese speziellen Fähigkeiten in ihrer schulischen und
beruflichen Ausbildung Gewinn bringend eingesetzt", so das einhellige
Urteil der Juroren. Die Preisträger erhalten jeder einen
Fortbildungs-Gutschein in Höhe von 6.000 Euro.
Schartau: "Die 14 Juroren haben bemerkenswerte Lebensläufe und
berufliche Karrieren junger Männer und Frauen mit
Migrationshintergrund kennengelernt. Das Ziel des Wettbewerbes, die
Erfolge junger Zugewanderter ins Blickfeld zu rücken, um so für mehr
Akzeptanz in Betrieben und Verwaltungen zu sorgen, ist mit diesen
herausragenden Preisträgern erreicht. Die guten Beispiele sollen
Betriebe und Zugewanderte zur Nachahmung anregen und Mut machen."
Dies heiße nicht, dass Probleme unter den Tisch gekehrt werden
sollen, so Schartau weiter. Seit Mitte der 90er Jahre ist der Abstand
bei den Schulabschlüssen zwischen deutschen und ausländischen
Jugendlichen gleichbleibend. Auch sind ausländischen Jugendlichen
überdurchschnittlich von Arbeitslosigkeit betroffen: Sie stellen in
NRW ein Viertel aller arbeitslosen Jugendlichen. Schartau: "Es ist
sinnvoller, die Stärken zu stärken statt immer nur die Defizite zu
beklagen. Denn angesichts der demographischen Entwicklung wird diese
Gesellschaft und werden die Unternehmen nicht umhin können, sich
stärker um die Eingliederung von Jugendlichen aus Migrantenfamilien
zu kümmern. Dabei ist Integration keine Einbahnstraße. Viele - und
das haben die Einsendungen gezeigt - haben dies längst erkannt.
.Betriebe können von der Mehrsprachigkeit der Zugewanderten
profitieren. Diese kennen sich vielfach in anderen
Wirtschaftssystemen aus und können dabei helfen, neue Kundenkreise zu
erschließen. Verwaltungen, die Zugewanderte beschäftigen, erhalten
einen besseren Zugang zu ihren ausländischen Bürgern."
Am Wettbewerb "chance.nrw" haben sich junge Aussiedlerinnen und
Aussiedler, junge Menschen mit ausländischem Pass und eingebürgerte
Jugendliche aus Zuwandererfamilien bis 25 Jahre beteiligt. Fast alle
Nationalitäten waren vertreten. In die engere Auswahl kamen 21
Jugendliche und sechs Betriebe. Bei der Auswahl der Jugendlichen
spielten die Aufenthaltsdauer in Deutschland und ihre schulischen und
beruflichen Erfolge eine Rolle. So überzeugte Julia Scheuermann aus
Mülheim die Jury dadurch, dass sie nach nur zwei Jahren Aufenthalt in
Deutschland ihr Abitur mit 1,6 machte. Als Seiteneinsteigerin hat sie
ihre guten Leistungen in Schule und Ausbildung unter erschwerten
Bedingungen erbracht. Parallel zu ihrer Berufstätigkeit studiert die
25jährige im siebten Semester Betriebswirtschaftslehre an der
Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie in Oberhausen. Dabei will sie es
nicht bewenden lassen; sie plant im Anschluss an das Studium, bei der
IHK die Prüfung als russisch-deutsche Dolmetscherin und Übersetzerin.
Den Preis des Wettbewerbs "chance.nrw" will sie nutzen, um im
englischsprachigen Ausland an einem betriebswirtschaftlich
orientierten Sprachkurs teilzunehmen.
Ines Falco aus Wermelskirchen wurde von der Jury ausgewählt, weil
sie ihre guten Schulabschlüsse und ihre Zweisprachigkeit gezielt für
ihre berufliche Karriere nutzt. Sie hat von der 1. bis zur 10. Klasse
muttersprachlichen Ergänzungsunterricht in Italienisch besucht und
kennt sich in der deutschen und italienischen Kultur gleichermaßen
gut aus. Nach dem sie ein Jahr lang bei einem Steuerberater
gearbeitet hat, besuchte sie die Höhere Handelsschule und absolvierte
nach dem Fachabitur eine Ausbildung zur Bürokauffrau. Die Firma
übernahm sie auf Grund ihrer Mehrsprachigkeit. Inzwischen arbeitet
sie bei einer international tätigen Wuppertaler Firma, bei der sie
ihre Kenntnisse der italienischen Sprache, Kultur und Mentalität gut
nutzen kann. Die 24jährige will sich aber auf diesem Erfolg nicht
ausruhen und hat Ambitionen weiterzukommen. Den Preis "chance.nrw"
möchte sie in eine Weiterbildung im sprachlichen oder
betriebswirtschaftlichen Bereich investieren.
Der 19jährige Türke Fatih Akay ist in Lünen geboren und
zweisprachig aufgewachsen. Bei der Stadt Lünen macht er zurzeit eine
Ausbildung zum Kaufmann für Bürokommunikation. Die Juroren überzeugte
er, weil er sich zielstrebig gute berufliche Perspektiven erarbeitet
hat. Er nutzt seine Zweisprachigkeit und nimmt in seiner Freizeit an
einem binationalen Ausbildungsprojekt in Bochum teil. Nach drei
Jahren hat er somit nicht nur den deutschen sondern auch den
anerkannten türkischen Berufsabschluss. Fatih Akay kennt zwei
Kulturen und möchte dieses Wissen für seine Zukunft nutzen. Den
Gewinn des Wettbewerbs "chance.nrw" möchte er gerne in einen
Sprachkurs oder in eine Computerfortbildung investieren.
Josip Jakopin ist Chef und Besitzer des Kfz-Meisterbetriebes
"Auto-Perfekt" in Köln-Porz. Die Jury hat ihn ausgewählt, weil er
jungen Leuten eine Chance zur Ausbildung gibt, die woanders abgelehnt
werden. Die Jugendlichen, die bei ihm arbeiten, hatten wegen ihrer
schlechten Schulleistungen kaum Aussicht auf einen Ausbildungs- oder
Arbeitsplatz. Josip Jakopin hat sie eingestellt. Der Mann aus dem
ehemaligen Jugoslawien hat weder Vorurteile noch Berührungsängste. In
seinem Betrieb arbeiten zehn Mitarbeiter aus sieben verschiedenen
Staaten. Das ist nicht immer leicht, aber Geduld und Kreativität
helfen allen.
In der Jury saßen neben Unternehmern und Unternehmerinnen
Vertreter des Deutschen Gewerkschaftsbundes, der Universität GH
Essen, der Vereinigung der Arbeitgeberverbände NRW, der
Landesarbeitsgemeinschaft der kommunalen Migrantenvertretungen, die
Zentralstelle zur Weiterbildung im Handwerk, des Landesarbeitsamtes,
des Städtetages, der Innungen und der Ford-Werke AG. Die Jury-Leitung
hatte der Integrationsbeauftragte des Landes, Dr. Klaus
Lefringhausen.
Ulrich Schumacher, Vorstand Personal- und Sozialwesen der
Ford-Werke AG, und einer der Juroren des Wettbewerbs, sagte: "Die
Ford-Werke AG stehen schon seit Jahren für ein konsequentes
Miteinander der Kulturen, in denen Zugewanderte einen wichtigen
Beitrag zur Beschäftigungsvielfalt leisten." Das Engagement für diese
Vielfalt, englisch "Diversity", steht für viele Initiativen bei Ford.
Dazu zählt auch der Integrationspreis "chance.nrw", den das
Unternehmen als Partner des Landes mit ausgelobt hat. "Vielfalt ist
eine der Stärken unseres Unternehmens, in dem Menschen aus 57
Nationen zusammenarbeiten. Deshalb unterstützen wir den Wettbewerb
"chance.nrw" und bieten jungen Zugewanderten eine optimal auf sie
abgestimmte Weiterbildungsmöglichkeit - ein Preis, mit dem beide
Seiten nur gewinnen können - die Mitarbeiter ausländischer Herkunft
genauso wie Ford als Unternehmen".
Fotos der Gewinner als Download gibt es im Internet unter
www.masqt.nrw.de in der Rubrik Download.
Weitere Informationen zum Wettbewerb und zur Kampagne
"Zugewanderte: Chance in Wirtschaft und Verwaltung" gibt es im
Internet unter www.chance.nrw.de oder bei der Info-Hotline: C@ll NRW:
01803/ 100 110 (9 Cent/Min.). Die Ford-Diversity-Broschüre kann über 
awagne16@ford.com angefordert werden. Allgemeine Informationen zur
Ford-Werke AG sind unter www.ford.de oder http://media.ford.com
abrufbar.
Presse-Kontakt:
Barbara Löcherbach, Ministerium für Wirtschaft und Arbeit des Landes
NRW, Pressestelle, 40190 Düsseldorf
Tel. 0211/ 86184246, Fax: 0211/86184566 
e-mail:  barbara.loecherbach@masqt.nrw.de
Ford-Ansprechpartner bei redaktionellen Fragen: 
Dr. Astrid Wagner 
Ford-Werke AG Öffentlichkeitsabteilung, NH/DP-12, 
Henry-Ford-Str. 1, 50735 Köln, 
Tel: 0170/3380460, Fax: 0221/ 9012984,
e-mail:  awagne16@ford.com

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