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Ford setzt auf Produkte mit "Vorleben"
Über 260 Teile aus rezyklierten Kunststoffen und Textilien

Köln (ots)

Ford wählt bei der Entwicklung neuer Fahrzeuge die
Materialien seit über zehn Jahren gezielt auch unter
Recyclingaspekten aus. Ford-interne Vorgaben verlangen unter anderem,
dass mit jeder neuen Modellreihe die Menge von Fahrzeugkomponenten
aus nicht-metallischen Alt-Materialien, sogenannten Rezyklaten,
steigen muss (bezogen auf das Gewicht). Bei den Rezyklaten handelt es
sich also um Produkte mit Beimischungen überwiegend aus Kunststoff
oder Textilien, die bereits einen "Lebenszyklus" durchlaufen haben,
das heißt: die bereits zumindest einmal recycelt worden sind. Für die
im Fahrzeugbau verwendeten Metalle sind die Materialkreisläufe
dagegen schon lange geschlossen. Um die Ford-internen Vorgaben zu
erreichen, wird systematisch analysiert, welche Komponenten im
Fahrzeug für den Rezyklat-Einsatz geeignet sind. Dies beinhaltet eine
detaillierte Bewertung aller technischen, logistischen und
finanziellen Aspekte, teilte Ford aus Anlass der internationalen
Tagung "Auto Recycling in Europa", die heute und morgen auf dem
Kölner Ford-Gelände stattfindet, mit.
Beispiele für Bauteile, die nach diesen strengen Kriterien
ausgewählt und aus Kunststoff-Rezyklat hergestellt werden, sind unter
anderem die Gehäuse der Heizungs- und Klimaanlagen aller europäischen
Ford-Fahrzeuge, die Batterie-Halter und -Abdeckungen (Ford Fiesta,
Ford Focus, Ford Mondeo), die Gehäuse der Frontscheinwerfer (Ford
Fiesta), die Zahnriemenabdeckungen (Ford Fiesta, Ford Focus) sowie
die Radhausauskleidungen (Ford Focus und Ford Fiesta).
Textilien-Rezyklat kommt unter anderem in Teppichen (Fahrgastzelle
und Kofferraum aller Modelle) sowie für die Stirnwand-Isolierung
(alle Modelle) zum Einsatz. Für die Lüfterzarge und das Lüfterrad des
Ford Mondeo und des Ford Focus wird Material aus Transportbändern und
Faserresten beigemischt.
Inzwischen enthält jede Modellreihe, die Ford in Europa
produziert, je nach Fahrzeuggröße rund 20 bis über 50 Bauteile aus
Rezyklat. Insgesamt verbaut Ford in seinen europäischen Modellreihen
gegenwärtig über 260 unterschiedliche Teile / Produkte, in denen über
18.000 Tonnen an nicht-metallischem Rezyklat enthalten ist.
Strenge, Ford-interne "Design-for-Recycling"-Richtlinien und
Bauteile-Qualitätsspezifikationen stellen darüber hinaus sicher,
dass die Bauteile mit "Vorleben" weder die Sicherheit noch die
Qualität der Fahrzeuge beeinträchtigen. Die Ford Motor Company hat
diese Richtlinien bereits 1993 - und damit als erster
Automobilhersteller überhaupt - verbindlich eingeführt. Sie gelten
auch für die Ford-Zulieferer. Seitdem sind die Aspekte Recycling und
Rezyklat feste Bestandteile der Ford-Fahrzeugentwicklung. Die
Richtlinien sind in den Produktentwicklungsprozess integriert und
beinhalten unter anderem Vorgaben zur Sicherheit und Qualität der
recyclingfähigen wie auch der rezyklierten Bauteile, aber auch zu
ihrer Demontagefreundlichkeit - denn die recyclingfähigen Bauteile
sollen sich möglichst einfach für die Wiederverwertung aus dem
Fahrzeug ausbauen lassen.
Produkte aus Rezyklat entlasten die Umwelt, da ihre Herstellung -
zum Beispiel das Zermahlen von Kunststoff-Stoßstangen aus
Altfahrzeugen zu Granulat für die Beimischung zu neuen Stoßstangen -
unter bestimmten Voraussetzungen ökologisch günstiger ist als die
Herstellung von komplett neuen Produkten und die Beseitigung der
alten. In Ökobilanzen (Lebenszyklus-Analysen) untersucht Ford,
inwieweit der Ressourcen- und Energieaufwand sowie die damit
verbundenen Emissionen beim Einsatz von Rezyklaten geringer sind als
bei sogenannter Neuware.
Ansprechpartner bei redaktionellen Rückfragen:
Isfried Hennen, Telefon: (02 21) 9017512, E-Mail:  ihennen1@ford.com

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