Infrastrukturfinanzierung: Zweite U-Bahnlinie für Hauptstadt der Dominikanischen Republik
Frankfurt am Main (ots)
- KfW IPEX-Bank strukturiert und finanziert U-Bahnlinie in Santo Domingo/Dominikanische Republik - Lieferung der kompletten Bahnelektrifizierung und Bahnautomatisierung durch ein von Siemens geführtes Konsortium - Unterstützung bei wichtigem Exportgeschäft - Beitrag zur Verbesserung der Verkehrssituation in der Millionenstadt sowie zur Entwicklung umweltgerechter und effizienter Nahverkehrssysteme
Die KfW IPEX-Bank finanziert gemeinsam mit anderen Banken die Lieferung der Bahnelektrifizierung und Bahnautomatisierung inklusive des Gleisbaus für die erste Ausbaustufe der zweiten U-Bahnlinie in Santo Domingo, der Hauptstadt der Dominikanischen Republik. Den bereits abgeschlossenen Finanzierungsverträgen hat der Dominikanische Kongress kürzlich zugestimmt.
Die Bahngesamtanlage wird von einem Herstellerkonsortium unter Führung der Siemens AG realisiert. Sie umfasst Gleisbau und Signaltechnik, Stromversorgung und Kommunikationssysteme, Fahrgeldmanagement, Tunnelbelüftung und Brandschutz, Installation und Projektmanagement sowie die Wartung der Komponenten für die ersten drei Jahre. Das System entspricht der bereits bei Linie 1 von Siemens gelieferten Technik, die durch hohe Zuverlässigkeit gekennzeichnet ist.
Siemens Financial Services hat über ihre Projekt- und Exportfinanzierungseinheit zusammen mit der KfW IPEX-Bank und den anderen finanzierenden Banken das Multisourcing Finanzierungskonzept in Anlehnung an die Linie 1 strukturiert. Das Gesamtfinanzierungsvolumen von rund 166 Mio. EUR wird entsprechend der deutschen, französischen und spanischen Lieferanteile unter den Konsortialbanken aufgeteilt, wobei die jeweiligen Exportkreditversicherer (für Deutschland EulerHermes) einbezogen sind. Die KfW IPEX-Bank ist an der deutschen und an der spanischen Tranche beteiligt.
"Mit der Finanzierung unterstützt die KfW IPEX-Bank die Siemens AG bei diesem wichtigen und prestigeträchtigen Exportgeschäft", sagte Christian K. Murach, Geschäftsführer der KfW IPEX-Bank. "Darüber hinaus leistet die Finanzierung einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung und Implementierung leistungsfähiger stromsparender und umweltschonender Nahverkehrssysteme und damit auch zur Förderung von Klima- und Umweltschutz."
Die Linie 2 soll in ost-westlicher Richtung verlaufen und damit die auf der Nord-Südachse bereits bestehende Linie 1 ergänzen. Die Bauarbeiten an Tunnel, Trasse und Stationen sind bereits weit fortgeschritten. Die neue U-Bahnlinie (Phase 1) soll zunächst 11,5 km mit 14 Stationen umfassen, ist aber in einer zweiten Ausbaustufe auf eine Strecke von 28 km ausgelegt. Sie ist Teil des künftig insgesamt 60 km langen, schienengebundenen öffentlichen Nahverkehrssystems in Santo Domingo.
Die Großstadt mit heute mehr als drei Millionen Einwohnern verfügt nach wie vor über ein nur unzureichend ausgebautes Verkehrsnetz. Neben der 2009 fertig gestellten Linie 1 stehen bislang lediglich Buslinien und Sammeltaxis ("Conchos") zur Verfügung. Der Bedarf an öffentlicher Personenbeförderung ist bei weitem nicht gedeckt und die Stadt leidet unter chronischem Verkehrsstau.
Durch den Bau der Linie 1 war eine Verbindung des sehr bevölkerungsreichen nördlichen Stadtgebiets mit den südlichen Stadtteilen geschaffen worden. Der Zugang zum kommerziellen Zentrum der Stadt sowie zur Universität wurde so erheblich erleichtert. Die Linie 1 wurde von der Bevölkerung sehr positiv aufgenommen und befördert derzeit ca. 100.000 Passagiere täglich. Mit einem staatlich festgelegten Fahrpreis von 20 Pesos (ca. 35 Eurocent) wurde ein günstiges Verkehrsmittel geschaffen, von dem insbesondere Menschen mit niedrigem und mittlerem Einkommen profitieren. Zudem erleichtert die Metro vielen Berufspendlern die Fahrt vom und zum Arbeitsplatz. Durch den Anschluss von Überlandbuslinien an den Endhaltestellen soll mittel- und langfristig der Berufspendelverkehr in Santo Domingo optimiert werden.
Allein im Zusammenhang mit den Lieferungen und Leistungen deutschen Ursprungs ist eine Beschäftigungswirkung von insgesamt 2.000 Fachkräftemonaten zu erwarten. Dafür werden in erheblichem Umfang auch kleine und mittelständische Zulieferunternehmen mit eingebunden. Während der Implementierung der elektromechanischen Komponenten werden zudem voraussichtlich bis zu 4.500 lokale Arbeitsplätze geschaffen. In der anschließenden Betriebsphase werden ca. 400 direkte sowie mehr als 600 indirekte Arbeitsplätze u. a. in den Bereichen Zugführung, Wartung, Softwarebedienung und Sicherheit entstehen.
Ein Pressefoto findet sich im Pressebereich auf der Homepage der KfW IPEX-Bank unter "Materialien für die Presse/Fotos".
Über die KfW IPEX-Bank GmbH
Die KfW IPEX-Bank verantwortet innerhalb der KfW Bankengruppe die internationale Projekt- und Exportfinanzierung. Ihre Aufgabe zur Finanzierung im Interesse der deutschen und europäischen Wirtschaft leitet sich aus dem gesetzlichen Auftrag der KfW Bankengruppe ab. Ihr Schwerpunkt liegt in der Bereitstellung von mittel- und langfristigen Finanzierungen zur Unterstützung der Exportwirtschaft, Entwicklung der wirtschaftlichen und sozialen Infrastruktur sowie für Vorhaben des Umwelt- und Klimaschutzes. Sie wird als rechtlich selbständiges Konzernunternehmen geführt und trägt maßgeblich zum Förderauftrag der KfW Bankengruppe bei. Sie hat 526 Mitarbeiter (Stand 31. Dezember 2010) und ist in den wichtigsten Wirtschafts- und Finanzzentren der Welt vertreten.
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