KfW IPEX-Bank stellt Finanzierung mit UFK-Deckung für Siliziumprojekt in Island
Main (ots)
- KfW IPEX-Bank begleitet deutsches Unternehmen PCC SE bei Investition in Island - UFK-gedecktes Projekt dient der Rohstoffsicherung Deutschlands - State-of-the-Art-Technologie von SMS Siemag (EPC Turnkey Contractor) - Erste großvolumige kommerzielle Projektfinanzierung in Island
Mit einer Investitionsfinanzierung in Höhe von 194 Mio. USD unterstützt die KfW IPEX-Bank das deutsche Unternehmen PCC SE beim Bau einer hochmodernen Produktionsanlage für Siliziummetall in Husavik im Norden Islands. Die komplexe Finanzierungsstruktur mit einer Laufzeit von 15 Jahren (inkl. Bauzeit) sieht neben einer Hermesdeckung die Einbindung einer Garantie für Ungebundene Finanzkredite (UFK) vor. Mit UFK-Deckungen unterstützt die Bundesregierung Rohstoffprojekte im Ausland, die sie als förderungswürdig einstuft oder die im besonderen staatlichen Interesse der Bundesrepublik Deutschland liegen. Das in der neuen Siliziumschmelze der "PCC BakkiSilicon hf" in Island produzierte Silizium geht auf Basis langfristiger Lieferverträge an verschiedene inländische Unternehmen unterschiedlicher Industrien und dient damit der deutschen Rohstoffsicherung. Den Bau der schlüsselfertigen Anlage übernimmt die Düsseldorfer SMS Siemag AG, eines der weltweit führenden Unternehmen im Bereich Hütten- und Walzwerkstechnik.
"Die UFK-Deckung unterstreicht die hohe Relevanz dieses Geschäfts für die Bundesrepublik: Das von PCC in Island hergestellte Silizium beziehen ausschließlich deutsche Abnehmer, was unsere Industrie damit ein gutes Stück hilft, ihren langfristigen Rohstoffbezug zu sichern und sie gleichzeitig unabhängiger von den Entwicklungen an den Spotmärkten macht. Dass dahinter die hocheffiziente Fertigungstechnologie von SMS Siemag steht und wir mit der Finanzierung damit gleichzeitig deutsche Investitionen im Ausland unterstützen, bestätigt uns und unser Engagement in doppelter Hinsicht," sagt Markus Scheer, Mitglied der Geschäftsführung der KfW IPEX-Bank.
Das PCC BakkiSilicon-Projekt umfasst den Bau einer Anlage zur Produktion hochreinen Siliziummetalls mit einer Kapazität von 32.000 mtpa. Das Gesamtprojektvolumen beläuft sich auf umgerechnet knapp 300 Mio. USD. Hauptinvestor der Anlage, die zu den modernsten Siliziumanlagen der Welt zählt, ist der deutsche Mittelständler PCC SE mit Sitz in Duisburg. Als Legierungsmetall findet Silizium seinen Einsatz vor allem in der Aluminiumindustrie. Wachstumstreiber der globalen Siliziumnachfrage sind auch die höherwertigen Siliziummetallprodukte für die Chemie-, Elektro- und Solarindustrie.
Den zur Produktion von Silizium benötigten Grundstoff Quarzit bezieht die Schmelze in erster Linie über einen langfristigen Abnahmevertrag aus einem konzerneigenen Steinbruch von PCC SE in Polen. Die Lieferung der zur Produktion benötigten Energie stellt der isländische Energieversorger Landsvirkjun über einen langfristigen Abnahmevertrag sicher. Das staatliche Unternehmen beliefert seine Kunden zu 100 Prozent mit Strom aus erneuerbaren Energien, der hauptsächlich in Wasserkraft-, daneben aber auch Geothermie- und Windkraftwerken gewonnen wird.
Als EPC-Contractor (Engeneering Procurement Construction) liefert SMS Siemag sowohl die Kernkomponenten der Siliziumschmelze als auch die relevanten Produktions-Nebenanlagen. Bei der Bereitstellung der schlüsselfertigen Anlage wird SMS Siemag vom deutschen Anlagenbauer M&W Group GmbH, der bereits auf eine Reihe von Projekten in Island zurückblickt, unterstützt. Die Anlage entsteht in einem neu zu erschließenden Industriegebiet im Nordosten Islands und trägt zur Schaffung von Arbeitsplätzen (120 direkt, weitere indirekt) und der Industrialisierung im Nordosten Islands bei. Es ist die erste großvolumige kommerzielle Projektfinanzierung dieser Art in Island.
Über PCC
Die PCC SE ist eine wertorientierte Management- und Beteiligungsgesellschaft mit Hauptsitz in Duisburg. Die von der PCC SE gesteuerte Unternehmensgruppe bildet einen Konzern mit rund 2.900 Mitarbeitern an 39 Standorten in 17 Ländern. Die drei Hauptgeschäftsbereiche des PCC-Konzerns sind Chemie, Energie und Logistik, wobei die Chemiesparte den Kern der Gruppe bildet. Im Geschäftsjahr 2013 erwirtschaftete die PCC SE einen Konzernumsatz von 624 Mio. Euro und erzielte ein operatives Ergebnis (EBITDA) von 47,5 Mio. Euro. Der Umsatz 2014 belief sich nach noch nicht testierten Zahlen auf 648 Mio. Euro bei einem EBITDA von 51,4 Mio. Euro. Weitere Informationen unter www.pcc.eu.
Über die KfW IPEX-Bank GmbH
Die KfW IPEX-Bank verantwortet innerhalb der KfW Bankengruppe die internationale Projekt- und Exportfinanzierung. Ihre Aufgabe, Finanzierungen im Interesse der deutschen und europäischen Wirtschaft bereitzustellen, leitet sich aus dem gesetzlichen Auftrag der KfW ab. Die KfW IPEX-Bank bietet mittel- und langfristige Finanzierungen zur Unterstützung der industriellen Schlüsselsektoren in der Exportwirtschaft, zur Entwicklung der wirtschaftlichen und sozialen Infrastruktur sowie für Umwelt- und Klimaschutzprojekte an. Sie wird als rechtlich selbständiges Konzernunternehmen geführt, trägt maßgeblich zum Förderauftrag der KfW bei und ist in den wichtigsten Wirtschafts- und Finanzzentren der Welt vertreten.
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