ABDA Bundesvgg. Dt. Apothekerverbände
Hormone als Gele oder Pflaster richtig anwenden
Internationaler Fortbildungskongress Pharmacon
Berlin/Davos (ots)
Patienten, die hormonartige Medikamente brauchen, sollten sich bei ihrem Apotheker über die richtige Anwendung informieren. "Es gibt verschiedene Darreichungsformen, um Hormone als Medikamente zu verabreichen. Einen Königsweg gibt es dabei nicht, jede Darreichungsform hat Vor- und Nachteile", sagte Professor Dr. Rolf Daniels von der Universität Tübingen. Beim Internationalen Fortbildungskongress Pharmacon informieren sich Apotheker eine Woche lang über aktuelle Entwicklungen der Hormontherapie.
Alle Hormonpräparate sind verschreibungspflichtig. Je nach Therapieziel sollen sie im gesamten Körper (systemisch) oder lokal wirken. Werden naturidentische Hormone als Tabletten geschluckt, werden sie im Magen oder in der Leber weitestgehend abgebaut. Werden die Hormone dennoch als Tablette gegeben, dann muss das Medikament einen Überschuss an Wirkstoff enthalten. Ein Alternative dazu ist, Hormone zu spritzen. "Aber wenn ein Hormon oft gespritzt werden muss, zudem über längere Zeit, empfinden Patienten das als Belastung", sagte Daniels. Der unerwünschte Abbau in der Leber lässt sich auch durch patientenfreundlichere Arzneiformen wie Wirkstoffpflaster, Nasenspray oder Gele umgehen.
Gegen Wechseljahresbeschwerden werden Östrogene eingesetzt. Sie werden als Tabletten, Nasensprays, Wirkstoffpflaster oder Gele verordnet. Nasensprays wirken relativ kurz und müssen täglich angewendet werden. Länger hält die Wirkung bei Wirkstoffpflastern an, sie werden ein- bis zweimal pro Woche gewechselt. Durch die Haut geschleust werden die Hormone auch bei Gelen. Durch das Auftragen eines östrogenhaltigen Gels baut sich in der obersten Hautschicht ein Wirkstoffreservoir auf. Aus ihm werden die Hormone nach und nach ins Blut abgegeben. Wichtig ist für Patientinnen, das Gel auf einer Hautstelle der vorgesehenen Größe zu verteilen. Wird eine größere oder kleinere Hautstelle genutzt, ist das Östrogen unterdosiert. Daniels: "Ist das Gel einmal getrocknet, können die Hormone auch bei engem Hautkontakt nicht auf den Partner übertragen werden."
Die Pressemitteilung und weitere Informationen unter www.abda.de.
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