All Stories
Follow
Subscribe to ABDA Bundesvgg. Dt. Apothekerverbände

ABDA Bundesvgg. Dt. Apothekerverbände

Abführmittel in der Selbstmedikation nur kurzfristig anwenden

Berlin (ots)

Bei der Auswahl eines rezeptfreien Abführmittels sollten Patienten mit ihrem Apotheker auch darüber sprechen, ob sie das Präparat kurz- oder längerfristig anwenden wollen oder schon angewendet haben. "Grundsätzlich sollten Abführmittel in der Selbstmedikation nur bei Bedarf und kurzfristig eingesetzt werden. Denn bei Dauergebrauch können einige Abführmittel selbst Verstopfung verursachen", sagt Prof. Dr. Martin Schulz, Vorsitzender der Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK).

Abführmittel mit den synthetischen Wirkstoffen Bisacodyl und Natriumpicosulfat oder einige Pflanzenextrakte können bei langfristiger Einnahme oder Missbrauch zu einem Kaliumverlust führen, der sich als Darmträgheit äußern kann. Sie sollten deshalb in der Selbstmedikation maximal zwei Wochen lang angewendet werden. Eine erneute Gabe ist frühestens zwei bis drei Tage nach erfolgter Darmentleerung empfehlenswert. Falls auf ärztlichen Rat längerfristig Abführmittel eingenommen werden müssen, sind Quellstoffe, wie in Flohsamenschalen oder Leinsamen, geeignet. Wichtig ist, gleichzeitig viel zu trinken. Eine längerfristige Therapie ist auch möglich mit Mitteln wie Lactulose oder Macrogol. Sie binden Wasser im Darm, dadurch wird auch der Darminhalt weicher.

Auch wenn eine Darmträgheit kurzfristig leicht zu beheben ist - harmlos ist sie nicht immer. Apotheker raten zum Arztbesuch, wenn die Beschwerden länger als drei Monate bestehen, gleichzeitig Schmerzen auftreten oder wenn sich Verstopfung und Durchfall abwechseln. Schulz: "Es ist ein Ammenmärchen, dass man sich durch eine Verstopfung innerlich vergiften könne und dass Abführmittel zur "Blutentgiftung" dienen. Abführmittel helfen auch nicht beim langfristigen Abnehmen."

Abführmittel werden auch bei Sportarten mit Gewichtsklassen-Einteilung missbräuchlich angewendet. Zusammen mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und dem Allgemeinen Deutschen Automobil-Club (ADAC) hat die ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände dem Medikamentenmissbrauch den Kampf angesagt. Ein gemeinsames Symposium am 3. November 2011 wird verschiedene Aspekte des Medikamentenmissbrauchs thematisieren.

Die Pressemitteilung und weitere Informationen unter www.abda.de.

Pressekontakt:

Dr. Ursula Sellerberg, MSc
Stellv. Pressesprecherin
Tel.: 030 - 40004 134
E-Mail: u.sellerberg@abda.aponet.de
www.abda.de

Original content of: ABDA Bundesvgg. Dt. Apothekerverbände, transmitted by news aktuell

More stories: ABDA Bundesvgg. Dt. Apothekerverbände
More stories: ABDA Bundesvgg. Dt. Apothekerverbände
  • 21.04.2011 – 09:44

    Tag der Apotheke am 9. Juni 2011 / Apotheken engagieren sich für Organspende

    Berlin (ots) - Unter dem Motto "In jedem steckt ein Lebensretter" klären die Apotheken über Organspende auf. Anlässlich des Tags der Apotheke am 9. Juni 2011 werden Apotheken Organspendeausweise und Informationsmaterialien an ihre Patienten weitergeben. Initiator der Kampagne ist die ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, die mit der Deutschen ...

  • 20.04.2011 – 16:07

    Rezepturen sind kein Wettbewerbsinstrument

    Berlin/Eschborn (ots) - Rezepturen sind ein unverzichtbarer Bestandteil der Pharmakotherapie, denn sie schließen therapeutische Lücken. "Wenn es kein passendes Fertigarzneimittel gibt, brauchen Patienten eine in der Apotheke angefertigte Rezeptur", so Dr. Andreas Kiefer, Vorsitzender der NRF-Kommission. "Rezepturen sollen Fertigarzneimittel aber nicht ersetzen." Das Neue Rezeptur Formularium (NRF) beim Deutschen ...

  • 20.04.2011 – 10:16

    Ostern: Apotheken-Notdienstfinder unter 22 8 33 vom Handy

    Berlin (ots) - An den bevorstehenden Osterfeiertagen können Patienten die nächstgelegene Notdienstapotheke überall in Deutschland kinderleicht mit ihrem Handy finden: Einfach 22 8 33 anrufen und Postleitzahl angeben (max. 69 Cent/Minute). Oder "apo" per SMS an die 22 8 33 schicken und Zustimmung zur Lokalisierung geben (max. 69 Cent/SMS). Bei internetfähigen Handys kann man www.22833.mobi eingeben, bei iPhone oder ...