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Analbeschwerden vor der Selbstbehandlung untersuchen lassen

Berlin (ots)

Kaum jemand redet offen über Juckreiz am Po, Blut im Stuhl, Fremdkörpergefühl oder Schmerzen beim Stuhlgang. Die Ursache dafür können vergrößerte Hämorrhoiden sein. Wer erstmals oder über längere Zeit solche Beschwerden hat, sollte sich ärztlich untersuchen lassen. "Eine Selbstmedikation von Hämorrhoidalleiden ist nur sinnvoll, nachdem schwerwiegende Erkrankungen ausgeschlossen wurden", sagt Thomas Benkert, Vizepräsident der Bundesapothekerkammer.

Jeder Mensch hat Hämorrhoiden: Das sind Gefäße am Po, die den Darmausgang abdichten. Schmerzhaft werden sie erst, wenn sie sich vergrößern oder verändern. Vergrößerte Hämorrhoiden werden oft mit Salben, Zäpfchen oder Analtampons behandelt. Zäpfchen gegen Beschwerden im Enddarm werden nur so tief in den Darm eingeführt, dass sie noch mit dem Finger ertastet werden können. Besser fixieren lassen sind Zäpfchen mit einer Mulleinlage, Analtampons genannt. Salben gegen Hämorrhoidalleiden können je nach Präparat äußerlich und/oder innerlich aufgetragen werden. Wird eine Salbe mit einer Plastiktube in den Darm eingeführt, sollte diese beim Herausziehen zusammengedrückt werden. Das Zusammendrücken verhindert, dass der Inhalt wieder zurück gesaugt wird. "Lassen Sie sich von Ihrem Apotheker die richtige Anwendung erklären. Jede Apotheke bietet diskrete Beratungen an, zum Beispiel in einem separaten Raum", sagt Benkert.

Die gegen vergrößerte Hämorrhoiden eingesetzten Präparate können die Beschwerden lindern, verkleinern die erweiterten Blutgefäße aber nicht. Gegen Jucken und Schmerzen helfen Lokalanästhetika. Sie wirken innerhalb von Minuten lokal betäubend. Sie sollten aber nur wenige Tage lang angewendet werden, sonst können sie die Schleimhaut irritieren. Wenn die Analschleimhaut brennt oder nässt, werden oft Gerbstoffe eingesetzt. Sie wirken zusammenziehend und blutstillend. Verwendet werden unter anderem Extrakte aus Hamamelis. Auch Sitzbäder mit Kamillenblüten, Eichenrinde oder Gerbstoffen können gegen die Analbeschwerden helfen.

Bewegungsmangel, Übergewicht oder Verstopfung begünstigen Hämorrhoidalleiden. Aber auch die übermäßige Anwendung von Abführmitteln kommt als Ursache in Frage. "Wenn der Stuhlgang dünnflüssig ist, ist das ein Zeichen von Überdosierung eines Abführmittels", sagt Benkert. Apotheker warnen seit langem vor einem unkritischen Einsatz verschiedener Abführmittel.

Diese Pressemitteilung und weitere Informationen stehen unter www.abda.de

Pressekontakt:

Dr. Ursula Sellerberg, MSc,
Stellvertretende Pressesprecherin
Tel. 030 40004-134
E-Mail: u.sellerberg@abda.aponet.de

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