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Bei Neurodermitis fettreiche Salben oder Melkfett meiden

Meran (ots)

An der Hauterkrankung Neurodermitis leiden etwa zwei bis zehn Prozent der Bundesbürger, vor allem Kinder. Die Haut ist trocken und juckt. Grundlage jeder Behandlung ist die richtige Hautpflege mit Feuchthaltefaktoren wie Glycerol. "Sehr fettreiche, 'schwere' Zubereitungen wie Salben oder Melkfett verschlimmern hingegen in akuten Phasen den Hautzustand", sagte Apothekerin Dr. Kathrin Büke beim pharmacon, einem internationalen Fortbildungskongress der Bundesapothekerkammer. "Pflegeprodukte mit Kamillen- oder Ringelblumenextrakten sollten Menschen mit Neurodermitis besser meiden wegen des Risikos einer Allergie. Gut geeignet sind hingegen gerbstoffhaltige Pflanzenextrakte, z.B. aus Hamamelis, als Zusätze in Pflegeprodukten."

Menschen mit Neurodermitis sollten ihre Haut täglich mit einer an das individuelle Hautbild angepassten Basispflege eincremen - auch in symptomfreien Phasen. Wenn sich die Bedürfnisse der Haut ändern, z.B. durch den Wechsel der Jahreszeiten, sollte die Hautpflege daran angepasst werden. "Wenn möglich jedes neue Hautpflegeprodukt vor der ersten großflächigen Anwendung auf einer irritierten Hautstelle auf Verträglichkeit testen", sagte Büke. Eine unzureichende oder falsche Hautpflege kann einen neuen Schub provozieren. Medikamente gegen Neurodermitis sollten grundsätzlich nur örtlich und zeitlich begrenzt aufgetragen werden. Sie können das Eincremen mit einer Basispflege nicht ersetzen.

Das unsichtbare Leitsymptom der Neurodermitis ist Juckreiz. Dagegen hilft Kühlen der Haut, z.B. mit einer Kältekompresse. Als Hausmittel gegen Juckreiz empfahl die Apothekerin Teeumschläge: Dafür werden zwei Teebeutel schwarzer Tee mit einer Tasse heißem Wasser übergossen und über Nacht ziehen gelassen. Am nächsten Morgen wird der kalte Sud auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen. Die beim Verdunsten entstehende Kälte lindert den Juckreiz ebenso wie die enthaltenen Gerbstoffe. Teeumschläge trocknen aber die ohnehin schon trockene Haut zusätzlich aus. Deshalb sollten sie nur zusätzlich zur Basispflege genutzt werden. Wird der Juckreiz durch Kühlen oder Teeumschläge nicht ausreichend gelindert, können lokal betäubende Arzneistoffe helfen.

Diese Pressemitteilung und weitere Informationen stehen unter www.abda.de

Pressekontakt:

Dr. Ursula Sellerberg, MSc
Stellv. Pressesprecherin und Apothekerin
Tel. 030 40004-134
E-Mail: u.sellerberg@abda.aponet.de

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