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Millionenangebote der Pharmaindustrie
Apotheker gegen modernen Ablasshandel

Eschborn (ots)

Als modernen Ablasshandel bezeichnete Hans-Günter
Friese, Präsident der ABDA - Bundesvereinigung Deutscher
Apothekerverbände den Vorstoß der Pharmaindustrie, durch Zahlung
dreistelliger Millionenbeträge die Arzneimittelauswahl durch den
Apotheker bei wirkstoffgleichen Medikamenten abzuwehren. "Hier wird
versucht, die einzige strukturelle und auf Dauer angelegte Maßnahme
des Arzneimittelausgaben-Begrenzungsgesetzes (AABG) mit der Macht des
Geldes zu verhindern", meinte Friese, der Bundesgesundheitsministerin
Ulla Schmidt dazu aufforderte, das sogenannte "aut-idem-Gebot" auf
jeden Fall beizubehalten.
Es sei in einem demokratischen Meinungsbildungsprozess legitim und
richtig, Alternativen zu bestehenden Gesetzentwürfen vorzubringen,
meinte Friese. Wer das Verhalten der Industrie in den letzten Wochen
nachverfolge, werde aber eher an eine Versteigerung oder einen Basar
erinnert. Friese äußerte die Hoffnung, dass dies auch in der Politik
so gesehen werde. Die von Bundesgesundheitsministerin Schmidt
vorgeschlagene Regelung, dass der Apotheker bei wirkstoffidentischen
Arzneimitteln das Produkt auswählen solle, habe sich unter anderem in
den Niederlanden, der Schweiz und Frankreich bewährt. "Sie ist
strukturell richtig, weil sie den pharmazeutischen Sachverstand der
Apotheker nutzt und diese auch stärker in die ökonomische
Verantwortung einbindet. Und sie wird auf Dauer Kosten einsparen,
weil die Apotheker verpflichtet sind, möglichst preisgünstige
Medikamente abzugeben. Hier können die beiden Heilberufe Arzt und
Apotheker sinnvoll zum Nutzen des Patienten und des gesamten
Gesundheitswesens zusammenarbeiten."
Friese appellierte daher nachdrücklich an die verantwortlichen
Gesundheitspolitiker, diesen Weg beizubehalten. "Wenn es Schule
macht, Gesetzesvorhaben durch Zahlung großer Geldbeträge zu
verhindern, wird jede strukturelle und zielgerichtete
Gesundheitspolitik im Keim erstickt." Friese zeigte sich sicher, dass
sich die Politik nicht als käuflich erweisen werde.

Kontakt:

ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände
Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Anke Grosse-Lohmann
Carl-Mannich-Str. 26
65760 Eschborn
Telefon: (06196) 928182
Telefax: (06196) 928183
E-Mail: pressestelle@abda.aponet.de
Internet: http://www.abda.de

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