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Telematik im Gesundheitswesen: Mehr als nur ein eRezept!

Eschborn (ots)

"Die deutschen Apotheker setzen sich nachhaltig
für die Nutzung der Telematik im Gesundheitswesen ein und
unterstützen deshalb die Konzeption des Bundesgesundheitsministeriums
zur Einführung eines elektronischen Gesundheitspasses auf einer
Chipkarte", sagte Hermann S. Keller, Vorsitzender des Deutschen
Apothekerverbandes e.V. "Der von den Apothekern entwickelte
elektronische Arzneimittelpass steht als ein wichtiger Baustein für
den Gesundheitspass bereit", sagte Keller. Andere Bausteine des
Gesundheitspasses sollen nach den Plänen des Gesundheitsministeriums
zum Beispiel ein Notfallausweis, ein Allergiepass oder auch das
elektronische Rezept werden. "Wir begrüßen außerordentlich, dass das
Gesundheitsministerium sich mit der Chipkarte in Patientenhand für
ein modernes, datensicheres und in mehreren Stufen ausbaufähiges
Telematikkonzept entschieden hat."
"Leider verfolgen die gesetzlichen Krankenkassen ein davon
abweichendes Telematikonzept für das Gesundheitswesen", bedauerte
Keller. Er wies darauf hin, dass das Krankenkassenmodell auf eine
zentralisierte Datenspeicherung setze und dabei nur das elektronische
Rezept konkret angegangen werden solle. "Das ist jedoch der falsche
Ansatz: Arzneimittelpass und Rezept gehören zusammen wie Zug und
Schiene. Nur durch die Verbindung mit dem Arzneimittelpass, welcher
die Gesamtmedikation beinhaltet, kann das eRezept routinemäßig
EDV-gestützten Arzneimittel-Checks unterzogen werden. Die
Berücksichtigung von Allergien, Über- und Unterdosierungen,
schwerwiegenden Wechselwirkungen und weiteren Arzneimittelrisiken
erschließen sich erst aus dem Zusammenwirken beider Komponenten."
Keller bot erneut an, den hierzu von den Apothekern in mehrjährigen
umfangreichen Arbeiten entwickelten Prototypen in Modellversuchen zu
erproben, an denen selbstverständlich die Datenschutzbehörden
beteiligt sein müssten.
Die Apotheker lehnen die Krankenkassenvorstellungen zu einer
zentralisierten Gesundheitsdatenhaltung im Arzneimittelbereich aber
auch aus Gründen des Datenschutzes ab, stellte Keller fest. "Wir
Apotheker wollen, dass die persönlichen Gesundheitsdaten in der Hand
des Patienten und nicht in einem anonymen Zentralserver sind."
Dass sich die Investitionskosten für eine Telematikplattform im
Gesundheitswesen nur im Verbund von eRezept und Arzneimittelpass
lohnen und nur so das jährliche Netto-Einsparpotential von über 400
Millionen EUR erschließen, zeigen die von der Bundesvereinigung
Deutscher Apothekerverbände und dem Verband der
Angestellten-Krankenkassen in Auftrag gegebenen
Kosten-Nutzen-Analysen (download via www.abda.de, Rubrik
Gesundheitswesen).
Anke Grosse-Lohmann
Presse-Assistenz
ABDA - Bundesvereinigung  Deutscher Apothekerverbände
Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Tel: 0 61 96 / 9 28 - 1 82
Fax: 0 61 96 / 9 28 - 1 83
www.abda.de 
pressestelle@abda.de

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