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Erwartete Vorzieheffekte der Gesundheitsreform eingetreten
Vorzieheffekte entlasten die GKV in 2004

Berlin (ots)

Im Dezember waren die Arzneimittelausgaben der
Gesetzlichen Krankenkassen (GKV) 616 Millionen Euro höher als im
Monatsdurchschnitt 2003. Damit sind die im Vorfeld der
Gesundheitsreform erwarteten Vorzieheffekte eingetreten. Bei den
Apotheken führt dieser Zuwachs allerdings nicht zu einer
Ertragssteigerung, denn infolge der Erhöhung der Zwangsrabatte an die
GKV ist 2003 der Wertschöpfungsanteil der Apotheken an den
GKV-Arzneimittelausgaben gegenüber 2002 um über 520 Millionen Euro
gesunken.
Insgesamt betrugen die GKV-Arzneimittelausgaben im Dezember 2,504
Milliarden Euro und stiegen damit um 33 Prozent gegenüber dem
Vorjahresmonat. Das ist jedoch wenig überraschend, denn um der
Praxisgebühr, erhöhten Zuzahlungen und Leistungsausschlüssen
auszuweichen, haben viele Versicherte für das neue Jahr geplante
Arztbesuche in den Dezember 2003 vorgezogen, was sich in den
Arzneimittelverordnungen wiederfindet. Die Vorzieheffekte werden
jedoch die Arzneimittelrechnung der gesetzlichen Krankenkassen im
Januar und Februar 2004 reduzieren. Ein ähnlicher Effekt war bereits
bei den vorangegangenen Gesundheitsreformen zu beobachten: Im
Dezember 1992, also vor Inkrafttreten des
Gesundheitsstruktur-Gesetzes, in dessen Rahmen die
Arzneimittel-Budgetierung eingeführt wurde, kam es zu einer GKV-
Ausgabensteigerung für Arzneimittel von über 20 Prozent. In den
beiden darauf folgenden Monaten gingen die Umsätze dann um rund ein
Fünftel zurück.
Insgesamt betragen die Arzneimittelausgaben der GKV im Gesamtjahr
22,657 Milliarden Euro, was verglichen mit 2002 einen Anstieg von
2,75 Prozent bedeutet. Ohne die Vorzieheffekte hätten sich die
Arzneimittelausgaben leicht unter dem Niveau des Vorjahres bewegt, da
die im Rahmen des Beitragssatzsicherungsgesetzes erhöhten bzw. neu
eingeführten GKV-Rabatte von Industrie, Großhandel und Apotheken mit
einem Volumen von insgesamt 3,347 Milliarden Euro zu einer starken
Entlastung der GKV geführt haben.

Pressekontakt:

Elmar Esser
Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: 030. 400 04-131
Fax: 030. 400 04-133
E-Mail: pressestelle@abda.de
www.abda.de

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