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Arzneimittelversorgung über öffentliche Apotheken hat sich bewährt
Medikamenten-Versandhandel fristet ein Nischendasein

Berlin (ots)

Der Versandhandel spielt in Deutschland bisher
keine große Rolle. Neben etwa 800 inländischen Apotheken mit
Versandhandelserlaubnis haben sich einige spezialisierte
Versandapotheken im europäischen Ausland etabliert. Während diese
sprunghaft steigende Umsätze angeben, liegt der GKV-Umsatz mit
Versandhändlern laut Angaben des Bundesgesundheitsministeriums (BMGS)
bei etwa 2 Promille - was im Gesamtjahr etwa 40 Millionen Euro
ausmacht. Zusätzlich sinkt der ohnehin geringe Anteil - im ersten
Quartal 2004 lag er bei 0,2 Prozent, auf das erste Halbjahr bezogen
bei 0,18 Prozent. Auf einen Marktanteil von 5 Prozent kommt dagegen
der Home-Service, den fast alle Apotheken durch ihre Mitarbeiter
anbieten. Rund 180.000 mal am Tag nutzen Menschen, die nicht in die
Apotheke kommen können, dieses Angebot. "Wir sind der Meinung, dass
wir nach wie vor die bessere Leistung anbieten und
wettbewerbsüberlegen sind," so Hans-Günter Friese, Präsident der ABDA
- Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände. Auch Preisvorteile
sieht Friese beim Versandhandel nicht. "Der Vergleich zeigt, dass die
Versandhändler bei rezeptpflichtigen Arzneimitteln auf dem gleichen
Preisniveau liegen wie die öffentlichen Apotheken. Eventuelle
Preisvorteile bei rezeptfreien Medikamenten werden durch die dann
fällige Versandkostenpauschale schnell zunichte gemacht. Der geringe
Anteil der Versandhändler an der Arzneimittelversorgung zeigt, dass
die Verbraucher die Beratung eines Apothekers und die Sicherheit des
direkten Einkaufs in der wohnortnahen Apotheke schätzten."
Arzneimittel sind keine Konsumgüter, sondern eine Ware besonderer
Art: Sie helfen - können aber auch Nebenwirkungen haben. Medikamente
 sind von daher in ganz besonderem Maße beratungsintensiv und
erklärungsbedürftig.  In Deutschland werden pro Jahr etwa 900
Millionen Arzneimittel für Versicherte der gesetzlichen und privaten
Krankenkassen ärztlich verordnet und zusätzlich fast 600 Millionen
Arzneimittel im Wege der Selbstmedikation in Apotheken abgegeben. Bei
solchen Größenordnungen wird klar, dass Abstriche am präventiven
Sicherheitsniveau in der Arzneimittelversorgung fatale Folgen für
eine große Zahl von Patienten und Verbrauchern haben können. Die im
weltweiten Vergleich hervorragende Logistik der deutschen
Distributionskette mit ihren rund 21.300 Apotheken gewährleistet
zudem eine schnelle und bequeme Arzneimittelversorgung. Von den etwa
50.000 zugelassenen Arzneimitteln hat jede deutsche Apotheke etwa
acht- bis zwölftausend ständig auf Lager. Alle weiteren können binnen
weniger Stunden über den pharmazeutischen Großhandel beschafft
werden.
Beim Medikamenten-Versandhandel via Internet mahnen
Verbraucherschützer und auch das Bundesgesundheitsministerium zur
Vorsicht: Neben seriösen Apotheken würden im Internet auch
skrupellose Geschäftemacher ihre dubiose Ware anbieten. Es bestehe
die Gefahr, gefälschte, illegale, nicht zugelassene oder falsch
dosierte Arzneimittel zu erhalten. Damit riskierten die Menschen ihre
Gesundheit und verschwendeten auch Geld, weil die Kasse solche Mittel
nicht erstatte. Gefährlicher als den Versandhandel selbst bewerten
die Apotheker Randerscheinungen wie Pick-up-Stationen in
Drogeriemärkten, Kooperationen mit Kaufhausketten oder
Auktionsportale im Internet. "Diese Auswüchse, bei denen Unternehmen
um jeden Preis - auch gegen gültiges Recht - in den Markt eindringen
wollen, sind sicher nicht im Sinne des Gesetzgebers und schon gar
nicht im Sinne des Verbrauchers", so Friese.

Pressekontakt:

Elmar Esser
Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: 030. 400 04-131
Fax: 030. 400 04-133
E-Mail: pressestelle@abda.de
www.abda.de

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