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Kölnische Rundschau: Kölnische Rundschau Kommentar zu Tour/Doping

Köln (ots)

Konsequenz zahlt sich aus
JOACHIM SCHMIDT zur Dopingproblematik
So bitter die jüngsten Do
pingfälle bei der Tour de
France für die Glaubwürdigkeit
des Hochleistungssports im
Allgemeinen und für den Rad
rennsport im Besonderen sind,
so positiv sind sie für die Do
ping-Fahnder. Gerade die
jüngsten Fälle zeigen, dass der
Abstand zwischen den Betrü
gern und ihren Jägern in den
Anti-Doping-Laboren sich er
heblich verkürzt hat. In den In
stituten wie dem von Professor
Wilhelm Schänzer an der Deut
schen Sporthochschule in Köln
durfte man sich gestern be
glückwünschen.
Andererseits zeigt die Zahl von
jetzt bereits drei Überführten
und zahlreichen Verdächtigen -
bis zu 20 Fahrer sollen bei der
Überprüfung aller Teilnehmer
vor dem Tour-Start Blutwerte
im Grenzbereich zum Doping
besessen haben -, dass noch
immer eine hohe Bereitschaft
zum Betrügen unter den Rad
profis herrscht.
Das konsequente Überprüfen
von vor allem verdächtigen Fah
rern - Ricardo Ricco wurde bei
der Tour fast täglich getestet -
durch die französische Anti-Do
ping-Agentur hat sich als sinn
voll erwiesen. Da gehen die
Tour-Organisatoren offenbar ei
nen konsequenteren Weg als es
der in Dopingangelegenheiten
zuweilen oberflächliche Welt
verband UCI tut.
Der Wind der Erneuerung im
Radrennsport, der von so
vielen Beteiligten als zukunfts
weisend beschworen wird,
kommt einem angesichts der
jüngsten Entwicklungen jedoch
wie ein laues Lüftchen vor. An
gesichts der jüngsten Vor
kommnisse muss man sagen,
dass man weit entfernt ist vom
vermeintlich sauberen Rad
rennsport. Das liegt daran,
dass es noch immer zu viele
Unverbesserliche in den Fahrer
feldern gibt. Sie besitzen keine
Skrupel, ihre Körper mit verbo
tenen Substanzen aufzuput
schen, wenn sie der Meinung
sind, dass man sie nicht über
führen kann.
So lange dieser Glaube bei
den potenziellen Dopern
vorherrscht, werden sich diese
Falschspieler auch nicht durch
noch so hohe Geld- und Frei
heitsstrafen von ihrem krimi
nellen Handeln abschrecken
und abbringen lassen.

Pressekontakt:

Kölnische Rundschau
Jost Springensguth
print@kr-redaktion.de

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