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Kölnische Rundschau: Kölnische Rundschau Kommentar zum íllegalen Datenhandel

Köln (ots)

Schindluder
CLAUDIA LEPPING, Berlin, zum illegalen Datenhandel
Ist das der finale Weckruf? Hö
ren die Bürger jetzt endlich
hin, wenn Polizei und Daten
schützer warnen: Passt auf eu
re Daten auf!?
Wenn es möglich ist, für ver
hältnismäßig wenig Geld inner
halb weniger Stunden im Inter
net die Bankverbindungen von
Millionen Menschen zu kaufen,
ist Missbrauch zwangsläufig.
Es ist vermutlich wirklich nur
die Spitze des Eisbergs, die
auftauchte, seit sich ein Mitar
beiter einer Telefonwerbefirma
dem Bundeskriminalamt, den
Daten- und Verbraucherschüt
zern offenbarte. Es ist krimi
nell, wie Unternehmen Otto-<>
Normal-Verbraucher abzocken.
Denn es nehmen keineswegs
nur Kunden Schaden, die sich
leichtfertig den Kommerzver
suchungen des Internets hinge
ben oder allzu naiv jedem Ver
trag zustimmen, der ihnen am
Telefon unterbreitet wird. Nein,
hier werden Menschen betro
gen, die das Ausmaß nicht er
kennen können, in dem mit ih
ren personenbezogenen, ver
traulichen Informationen
Schindluder getrieben wird.
Sobald ein Kunde Daten preis
gibt, um eine Kundenkarte
oder einen Mobilfunkvertrag zu
erwerben, entzieht er sie der ei
genen Kontrolle. Fortan liegt es
allein im Ermessen zum Teil
windiger Unternehmen, an wen
die Angaben weitergegeben
werden - ein viel zu hoher
Preis für ein paar Rabatte.
So schlimm der Datenklau ist,
so erschütternd ist die Erkennt
nis, dass die Kunden viel zu
freimütig über sich Auskunft
geben. Der beste Datenschutz
ist: die Kontonummer gar nicht
erst preiszugeben. Der zweit
beste: Neue Regeln zu erlas
sen, nach denen jeder Kunde,
von dessen Konto Geld abgeho
ben wird, zuvor ausdrücklich
einwilligen muss.
Hier also sind auch Banken
und Sparkassen in der
Pflicht. Zu ihrem Service muss
gehören, vor allem ältere Men
schen davor zu bewahren, dass
dubiose Firmen ohne weitere
Kontrolle über lange Zeiträume
wahre Unsummen abbuchen.
Unwiderbringlich dagegen sind
die Daten, die bereits im Um
lauf sind. Also Augen auf - und
die Kontoauszüge kontrolliert.
Lieber einmal mehr als über
Monate nachlässig.

Pressekontakt:

Kölnische Rundschau
Jost Springensguth
print@kr-redaktion.de

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