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Kölnische Rundschau: Kölnische Rundschau Kommentar zur Bildung

Köln (ots)

Bildergipfel
CLAUDIA LEPPING, Dresden, zum Bund-Länder-Treffen
Wenn der Bildungsgipfel
zum Bildergipfel wird: Ja,
die Kameras haben festgehal
ten, dass es zwischen Bund
und Ländern ein Treffen zum
Thema Bildung gab. So aller
dings hatte sich Angela Merkel
das nicht vorgestellt. Ihren Weg
zur Bildungsrepublik Deutsch
land wollte sie mit diesem Gip
fel krönen, doch nun kommt
nicht mehr heraus als die Grün
dung einer Strategiegruppe,
die das ungelöste Finanzie
rungsproblem um weitere zwölf
Monate verlängert.
Denn Bund und Länder einig
ten sich zwar grundsätzlich da
rauf, zehn Prozent des deut
schen Bruttoinlandprodukts in
Forschung und Bildung zu in
vestieren. Doch wie das im De
tail finanziert wird, lassen die
gekränkten Ministerpräsiden
ten gezielt offen. Im Gegenzug
weigerte sich Merkel festzule
gen, dass sich der Bund an der
Finanzierung von Schüler-<>
Mittagessen oder Sozialarbei
tern an Schulen beteiligt. Ver
nünftige Politik sieht anders
aus.
Zu Recht pochen die Kultusmi
nisterien darauf, dass Bildung
Ländersache ist. Dort ist sie
auch tatsächlich gut aufgeho
ben - was nicht heißt, dass die
Schulpolitik jedes einzelnen
Landes in jeder Kommune per
se gut ist. Aber die Länder, in
denen es eine zunehmende
Wissensvernetzung zwischen
Schulen, Hochschulen und
Wirtschaft gibt, müssen die Be
dürfnisse steuern und Infra
strukturen anpassen können.
Gewiss stehen sie damit erst
am Anfang.
Die Idee, dass Bundesländer zu
erfolgreichen Bildungsstaaten
werden, ist dennoch das Maxi
mum, was in einer föderalisti
schen Struktur möglich ist. Der
Erfolgsdruck nimmt freilich zu.
Die Landesregierungen werden
sich mehr denn je daran mes
sen lassen müssen, ob Kinder
aus benachteiligten Familien
gefördert werden, ob weniger
Kinder die Schullaufbahn ab
brechen und ob Schulen mit
Ganztagsunterricht eine profes
sionelle Betreuung gewährleis
ten.
Indem Merkel Bildung zur
Chefsache erklärt, haben Kin
der, Eltern und Lehrpersonal
künftig noch mehr Anlass drauf
zu drängen, dass für diese Ziele
alles unternommen wird.

Pressekontakt:

Kölnische Rundschau
Jost Springensguth
print@kr-redaktion.de

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