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Kölnische Rundschau

Kölnische Rundschau: zum UN-Klimabericht

Köln (ots)

Für den Klimaschutz muss
weltweit mehr getan werden.
Viel mehr. Das ist die wenig
überraschende Botschaft des
jüngsten Berichts der Vereinten
Nationen. Er fällt in eine Zeit, in
der alle Welt große Hoffnungen
auf den neuen amerikanischen
Präsidenten setzt. Aber da soll
man sich nicht täuschen.
In Barack Obamas Wahlprogramm
sind zwar ehrgeizige Pläne für
den Klimaschutz formuliert, aber
er hat sich bislang nur in Andeutungen
ergangen, was internationale
Verpflichtungen angeht. Eine
Verpflichtung auf das Kyoto-Protokoll
- das einzige verbindliche
Vertragswerk - hat Obama
noch nicht ausgesprochen.
George Bush hat dafür stets zur
Bedingung gemacht, dass
Schwellenländer wie China und
Indien mitmachen. Und genau
darauf könnte der neue Präsident
jetzt auch pochen.
Mit Gründen, die nicht von der
Hand zu weisen sind. Denn was
bei Unterzeichnung des Kyoto-
Protokolls 1997 noch eine Ausrede
der Amerikaner war, wird
langsam Realität. China, Indien,
Brasilien und andere Staaten
haben in ihrer Entwicklung
derart aufgeholt, dass sie zunehmend
in den Kreis der führenden
Industrienationen drängen.
Deutlichster Beleg dafür
ist das jüngste "G20"-Treffen
zur Finanzkrise. Ein Land wie
China, das umgerechnet 450
Milliarden Euro in ein
Konjunkturprogramm pumpt, ist kein
Entwicklungsland mehr.
Wer aber in diesen Zirkel
der Wirtschaftsmächtigen
will, dem wird man ein Nein zu
Klimaschutzverpflichtungen
nicht durchgehen lassen. Es
mag schon sein, dass die USA
unter Obama zur "Lokomotive"
des Klimaschutzes werden wollen,
wie Umweltminister Gab
riel gestern sagte - aber womöglich
nur, wenn alle große
Waggons dran hängen.

Pressekontakt:

Kölnische Rundschau
Jost Springensguth
print@kr-redaktion.de

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