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Kölnische Rundschau

Kölnische Rundschau: Kölnische Rundschau Kommentar zur CSU

Köln (ots)

Kämpferisch
RALF MÜLLER, München,
zur CSU-Koalitionsforderung
Nach dem Geschmack der
CSU haben sich die CDU
und ihre Kanzlerin Merkel viel
zu sehr an die Sozialdemokra
ten gewöhnt. Der CDU, so arg
wöhnt man in der kleinen Uni
ons-Schwester, ist es vor allem
wichtig, nach der Bundestags
wahl am 27. September wieder
die Kanzlerin zu stellen. Der
CSU ist das zu wenig. Sie
möchte kämpferisch für
Schwarz-Gelb eintreten. CSU-<>
Chef Horst Seehofer hat seit
der erstaunlich reibungslosen
Koalitionsbildung in Bayern Ge
fallen an den Liberalen gefun
den, mit denen man sich unter
Kohls Kanzlerschaft noch gern,
oft und heftig gestritten hat.
Dass die CSU lieber in einer
schwarz-gelben als in einer
großen Koalition im Bund mit
regieren möchte, liegt auf der
Hand. Derzeit ist sie rein rech
nerisch für eine Regierungs
mehrheit im Bund überhaupt
nicht notwendig, was natürlich
ihr Gewicht in den Augen der
Mit-Koalitionäre schmälert und
die Profilbildung erschwert. Zu
dem könnte die CSU im Falle ei
nes kleinen schwarz-gelben Re
gierungsbündnisses Anspruch
auf mehr Kabinettsmitglieder
erheben als die zwei, die sie ge
genwärtig hat.
So wird verständlich, dass die
CSU-Oberen in Kreuth keine
Gelegenheit auslassen, um sich
für eine "bürgerliche Mehrheit"
im Bund stark zu machen. Ne
benbei können sie mit dieser
Begrifflichkeit auch noch den
ungeliebten sozialdemokrati
schen Koalitionspartner är
gern, der so als nicht bürgerlich
abgestempelt wird. SPD-Chef
Franz Müntefering wird sich zu
revanchieren wissen.

Pressekontakt:

Kölnische Rundschau
Jost Springensguth
print@kr-redaktion.de

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