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Kölnische Rundschau

Kölnische Rundschau: Brigitte Scholtes, Frankfurt, zu Opel

Köln (ots)

Das Schicksal von Opel scheint am seidenen Faden zu
hängen. Allein, dass es die Spekulationen gibt über die Frage, ob 
General Motors
Werksschließungen in Europa erwägt, zeigt die Brisanz. Werke in 
Europa zu schließen würde zwar aus Sicht der Europäer am falschen 
Ende ansetzen und wäre ungerecht. Doch klar scheint zu sein: Auch bei
General Motors Europe und damit vor allem bei Opel muss gespart 
werden. An einer Kostenreduzierung und damit wahrscheinlich auch
einem Abbau der Arbeitsplätze kommt auch Opel kaum vorbei. Denn die 
Krise ist zwar ausgegangen von den USA, weil die dortigen Autobauer 
zu lange auf die falschen Modelle setzten. Die Krise hat aber auch 
Europa erfasst, der Markt leidet unter Überkapazitäten, auch wenn 
derzeit wegen der Abwrackprämie zumindest das Kleinwagensegment 
boomt. Opel jedoch ist nicht so einfach zu retten, wie das von 
interessierten Landespolitikern suggeriert wird. Zu eng verflochten
ist die europäische Tochter mit der Mutter. Entwicklungsleistungen 
vor allem bei kleinen und energieeffizienten Autos werden zum großen 
Teil von deutschen Ingenieuren erbracht. Auf deren Knowhow wird man 
schwerlich verzichten wollen. Mehr Eigenständigkeit im Konzern aber 
wäre eine attraktive Option. Sie würde es ermöglichen, sich den 
Bedürfnissen des europäischen Marktes flexibler anzupassen. Selbst
wenn General Motors bereit wäre, seine Tochter zu verkaufen, wäre 
Opel damit nicht gerettet. Eine Staatsbeteiligung - womöglich über 
den Einstieg mehrerer Bundesländer - wäre keine attraktive Option, 
allenfalls eine Zwischenlösung. Allein könnte Opel nicht überleben: 
Dafür ist das Unternehmen zu klein im internationalen Wettbewerb. Es 
müsste also ein Partner her, der sich allenfalls in Asien, etwa in 
China, finden könnte. Auch das hieße zunächst vor allem Einsparung
und Arbeitsplatzabbau. Der Niedergang von General Motors wird Opel 
also nicht unberührt lassen. Man kann nur hoffen, dass das 
Traditionsunternehmen nicht vollständig untergeht.

Pressekontakt:

Kölnische Rundschau
Jost Springensguth
print@kr-redaktion.de

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