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Kölnische Rundschau

Kölnische Rundschau: zu Ford

Köln (ots)

Eine quälende Hängepartie hat ein glückliches Ende
gefunden. In Köln werden weiter Motoren gebaut, und zwar Triebwerke 
der neuesten Generation. Köln teilt sich mit Craiova das Volumen für 
verbrauchsarme Kleinwagen-Motoren. Danach hatte es lange Zeit nicht
ausgesehen. Zu offensichtlich schien ein Lohnkostenvorteil in
Rumänien. Dennoch konnte der Hochlohnstandort Köln punkten - das ist 
auch eine gute Nachricht über Köln hinaus. In die Waagschale werfen 
konnte das Niehler-Werk dabei Bestnoten bei der Produktivität, 
stabile Beziehungen zu Lieferanten und eine bestens ausgebildete 
Belegschaft. Das sind gute Argumente, die die Arbeitnehmervertreter 
beharrlich ins Feld führen konnten, und sie haben letztlich wohl 
Wirkung gezeigt. Das Kölner Motorenwerk liefert seit 1962 gute Arbeit
ab, ihm traut das Management offenbar jederzeit zu, den 
Produktionsanlauf für diesen so wichtigen neuen Motor für Ford 
managen zu können. Eine entsprechende Sicherheit gab es in Craiova
nicht. Es war eine "unternehmerische Entscheidung", betont jedenfalls
Ford-Werke-Chef Bernhard Mattes. Die Vergabe an Köln sollte den 
Mitarbeitern auf Jahre Sicherheit geben. Ein Motor wird länger gebaut
als ein Fahrzeugmodell. Zehn Jahre sollte der Lebenszyklus schon 
mindestens sein. Der alte V6 für den US-Markt hat sogar mehr als 20 
Jahre auf dem Buckel. Wenn er auch zuletzt nur noch 150000 Mal im 
Jahr geordert wurde, in guten Jahren liefen dagegen 600000 Motoren 
vom Band. Und ein wenig sicherer können
sich seit gestern auch die anderen Ford-Mitarbeiter in
Deutschland fühlen. Management und Arbeitnehmervertreter haben für 
Köln und Saarlouis Vereinbarungen getroffen, die von dem Willen 
zeugen, auch in der weltweiten Branchenkrise alle Mitarbeiter an
Bord halten zu wollen. Eine Garantie dafür, dass es gelingt, gibt es 
freilich nicht. Niemand kann vorhersehen, wann die Autonachfrage 
weltweit wieder anzieht. Aber allein das Bemühen ist lobenswert.

Pressekontakt:

Kölnische Rundschau
Jost Springensguth
print@kr-redaktion.de

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