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Kölnische Rundschau: Kölnische Rundschau Kommentar zu den Bad Banks

Köln (ots)

Lamentieren hilft nicht
MARKUS GRABITZ, Berlin, zu den "Bad Banks"
Unter einer Bad Bank, die die Koalition gerade bilden will, muss 
man
sich eine Müllhalde für Wertpapier-Schrott vorstellen. Es ist schon 
erstaunlich, was
da deponiert werden soll: Es geht um Papiere, die bis vor knapp einem
Jahr noch der
absolute Kassenschlager für Banken weltweit waren und jetzt so gut 
wie nichts mehr
wert sind.
Schlimmer noch: Diese verschachtelten Kreditpakete sind nicht nur 
nutzlos, sie ziehen
die Banken wie Blei herunter. Sie vergiften die Bilanzen der 
Geldhäuser. Inzwischen
sind so gut wie alle Experten überzeugt, dass diese toxischen Papiere
erst entsorgt
werden müssen, damit dann der immer noch nicht richtig wieder 
florierende Handel zwischen
Banken (vielleicht) in Schwung kommt.
Natürlich ist das schmerzhaft: Da haben sich die Banken erst 
jahrelang mit Hilfe eben
jener Instrumente bereichert. Und jetzt, da die Party vorbei ist, 
wird der Staat und
damit der Steuerzahlung für die fachgerechte Entsorgung kräftig zur 
Kasse gebeten.
Allerdings sollte nicht vergessen werden, welche Institute die 
Müllhalde wohl am bittersten
nötig haben: Darunter sind mehrere staatliche Landesbanken, die sich 
beim Auslaufen
der Gewährträgerhaftung vor einigen Jahren noch mit frischem Kapital 
vollgesogen haben
und damit in die Hochrisikopapiere eingestiegen sind. Wie man heute 
weiß, war dabei
nicht durchgängig die nötige Fachkenntnis in den mit Politikern 
besetzten Kontrollgremien
am Start. Vielmehr ließ sich mancher Ministerpräsident auch aus 
Prestigegründen dazu
bewegen, "seine Bank" noch ein wenig größer zu machen.
Aber es hilft kein Lamentieren: Die Alternative zur Einrichtung 
eines Zwischenlagers
für den Wertpapierschrott wäre noch schmerzhafter. Nichts zu tun 
bedeutete, dass die
Realwirtschaft in Mithaftung genommen wird. Oder anders ausgedrückt: 
Firmen und Jobs
würden vermutlich in großem Stil vernichtet werden, weil die Banken 
nicht mehr ihrer
Aufgabe nachkommen können. Sie müssen Unternehmen und Verbraucher mit
dem Schmiermittel
der Volkswirtschaft versorgen: bezahlbare Kredite.

Pressekontakt:

Kölnische Rundschau
Jost Springensguth
print@kr-redaktion.de

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