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Kölnische Rundschau: Kölnische Rundschau Kommentar zu Obamas außenpolitischer Grundsatzrede in Moskau

Köln (ots)

Obamas neue Weltordnung
SANDRO SCHMIDTzur Rede des US-Präsidenten
Barack Obama versucht ernsthaft, die internationale Politik zu 
revolutionieren.
Es ist programmatisch, dass sich der US-Präsident Moskau zum 
Schauplatz seiner dritten
großen außenpolitischen Rede gewählt hat. In Tschechien, geplanter 
Standort für US-Abwehrraketen,
warb er für eine atomwaffenfreie Welt. In Kairo reichte er allen 
Muslimen symbolisch
die Hand. In Moskau, der Hauptstadt der einstigen zweiten Supermacht,
wirbt er für
eine neue Weltordnung.
Zusammenarbeit der wichtigen Mächte statt Konfrontation, Ende des 
Blockdenkens aus
dem Kalten Krieg, kein Schmieden von Ententen wie im 19. Jahrhundert,
kein Machtkampf
um politische Einflusszonen wie seit der Kolonialzeit: Obama bietet 
an, die alte,
bisher - und gerade unter George W. Bush - auch von den USA 
betriebene Weltmachtpolitik
zu beenden und die drängenden Probleme des Planeten in 
partnerschaftlicher Kooperation
zu bewältigen. Themen gibt es dafür genug: vom Klimawandel über die 
Weltwirtschaftskrise,
den islamistischen Terrorismus bis hin zur Atomwaffenproblematik.
Russland ist für eine so gestaltete, multipolare Weltordnung 
unverzichtbarer Partner.
Doch der Kreml ist in der Ägide des Wladimir Putin dabei, genau den 
anderen, den alten
Weg einzuschlagen: den des wiederauferstandenen, stolzen, zurück zur 
Weltmacht strebenden
Nationalstaats. Insofern war Obamas Rede zugleich Angebot wie 
Mahnung.
Da der Westen in den letzten 20 Jahren russische Interessen in 
deren Schwächephase
oft kalt lächelnd übergangen hat, zeigte sich Putin skeptisch und 
distanziert. Es
wäre auch naiv zu glauben, dass allein aufgrund Obamas zweifellos 
gutem Willen alle
"lupenreinen Demokraten", Potentaten und Diktatoren plötzlich 
selbstlos zum Wohle
der Menschheit mit an einem Strang zögen. Andererseits: Wenn nicht 
der mächtigste
Präsident der Erde versucht, Weltpolitik in gerechtere, kooperative 
statt konfrontative
Bahnen zu lenken, wer soll es dann erfolgversprechend unternehmen? 
Die Hoffnung auf
einen grundlegenden Wandel politischer Kultur hin zum Positiven ist 
jedenfalls in
der Welt.

Pressekontakt:

Kölnische Rundschau
Jost Springensguth
print@kr-redaktion.de

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