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Kölnische Rundschau

Kölnische Rundschau: zur Deutschen Bank

Köln (ots)

Die Deutsche Bank kann sich glücklich schätzen, dass
sie das Investmentbanking nicht aufgegeben hat. Zu diesem Schluss 
könnte man mit Blick auf die Quartalsbilanz gelangen. Denn in dieser 
Sparte erwirtschaftete die Bank fast eine Milliarde Euro, während es 
im
Privatkundengeschäft nur magere 55 Millionen Euro waren und das 
Kreditgeschäft vor bangen Zeiten steht - schließlich befürchtet das 
Institut in den nächsten Monaten weitere Belastungen. Beim 
Investmentbanking sind zudem wichtige Konkurrenten auf diesem Gebiet 
geschwächt. Das Institut nutzt hier seine Chancen. Dennoch sollte man
nicht vergessen, dass dieser Geschäftszweig zwar in guten Zeiten gute
Erträge bringt, in schlechten Zeiten wie im vergangenen Jahr aber 
auch Geldhäuser zum Kollaps bringen kann - und damit das Bankgeschäft
sehr schwankungsanfällig wird. Dass das Privatkundengeschäft derzeit 
schwächelt, liegt nämlich auch daran,
dass es derzeit restrukturiert wird. Bis die Bank wirklich stabiler
ist, hat sie noch einige Arbeit vor sich. Auch in der 
Vermögensverwaltung - da hat sie zwischen April und Juni sogar
mit Verlust abgeschlossen. Immerhin ist sie dabei, die Risiken
in der Bilanz zu reduzieren, den Eigenhandel hat sie schon vor
einigen Monaten eingestellt. Das Institut hat auch intern einiges zu 
tun. Denn dass mit der lauen Ehrenerklärung des Aufsichtsrates für 
seinen Vorsitzenden Clemens Börsig nun die Querelen beigelegt seien,
das zu glauben wäre naiv. Börsig ist immer der Macht-Gegenpol zu 
Ackermann gewesen - und ein kundiger dazu. Sein Rücktritt würde der 
Bank also auch erheblichen Schaden zufügen, weil die Kontrolle leiden
würde. Dann würde Vorstandschef Ackermann noch mächtiger. Deshalb 
müssen sich die beiden Streithähne um der Bank willen einigen. Denn 
sollte der Machtkampf hinter den Kulissen weitergehen, dürfte
das die Bank noch mehr schwächen als eine vorübergehende Delle etwa 
im Privatkundengeschäft.

Pressekontakt:

Kölnische Rundschau
Jost Springensguth
print@kr-redaktion.de

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