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Kölnische Rundschau: Kölnische Rundschau zum Streit zwischen CSU und FDP

Köln (ots)

<$3>Kurzsichtige Strategie
<$4>MARKUS GRABITZ, Berlin, zu CSU-Attacken auf die FDP
<$0><$19>D<$0>ie weiterhin auf Krawall gebürstete CSU gefährdet unter
ihrem Parteichef
Horst Seehofer den Wahlkampf von Angela Merkel. Die Christsozialen 
aus München haben
zwar zuletzt die Attacken auf die Bundeskanzlerin eingestellt, sie 
haben aber nur
die Zielscheibe gewechselt: Jetzt geht es ein ums andere Mal gegen 
die Liberalen.
Die Motivation ist klar: Während die CSU darum kämpfen muss, dass 
ihr nicht zu viele
Wähler weglaufen, fliegen der FDP die Stimmen nur so zu. Eine Freie 
Demokratische
Partei, die womöglich bei 15 Prozent oder mehr landet, hätte beim 
Poker um die Zahl
und Qualität der Ministerposten nach einem schwarz-gelben Wahlsieg 
deutlich bessere
Karten als die Christsozialen. Übrigens zum ersten Mal in der 
Geschichte: Früher waren
FDP und CSU annähernd auf Augenhöhe. Davon kann jetzt nicht mehr die 
Rede sein.
Nur: Die Konfrontationsstrategie der CSU ist kurzsichtig: An der 
Großen Koalition
hat die Wähler vermutlich am meisten das ewige Hick-Hack genervt. 
Dabei hat sich noch
gar nicht herumgesprochen, dass die Konflikte in den letzten vier 
Jahren mindestens
genauso in München geschürt wurden wie im Willy-Brandt-Haus.
Die CSU spielt mit dem Feuer, wenn sie so kurz vor dem Wahltermin 
ständig auf die
Liberalen losgeht. Den Wählern könnte dämmern, dass es auch in einer 
kleinen Koalition
nicht unbedingt harmonisch zugehen dürfte. Angesichts der 
katastrophalen Haushaltslage
und der schwierigen Konjunktur werden die Regierenden in der nächsten
Wahlperiode
ohnehin einige unpopuläre Entscheidungen treffen müssen. Da ist für 
Profilierungsversuche
von eitlen Parteivorsitzenden wenig Spielraum.
<$19>S<$0>oll nach dem Scheitern von 2005 Schwarz-Gelb diesmal 
gelingen, ist es höchste
Zeit, dass die CSU zur Besinnung kommt und die Nörgelei einstellt. 
Die Wähler mögen
keinen Streit. Und wenn die Umfragen stimmen, ist das Polster alles 
andere als komfortabel.
Das bürgerliche Lager braucht jede Stimme.

Pressekontakt:

Kölnische Rundschau
Jost Springensguth
print@kr-redaktion.de

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