All Stories
Follow
Subscribe to Kölnische Rundschau

Kölnische Rundschau

Kölnische Rundschau: Kölnische Rundschau Kommentar zur SPD

Köln (ots)

Absurd
NORBERT WALLET, Berlin,
zum neuen Kurs der SPD
Atemberaubend, mit welchem Höllentempo in der SPD nach der 
desaströsen
Bundestagswahl die Rechnungen präsentiert werden. Eine Partei, die 
nun mit solcher
Wucht das eigene Regierungserbe über Bord wirft, hätte es wohl nie 
und nimmer zwei
weitere Jahre in einer großen Koalition ausgehalten. Mancher Wähler 
wird das als nachträgliche
Bestätigung empfinden.
Nur um den Überblick zu behalten. Franz Müntefering? Geht. Peer 
Steinbrück? Gibt den
Partei-Vize auf. Hubertus Heil? Wirft das Handtuch. Frank-Walter 
Steinmeier? Zu schwach
für den Parteivorsitz. Alles Politiker, die für ein Jahrzehnt 
sozialdemokratischen
Regierens stehen. Es ist unglaublich, wie die Partei über ihre eigene
Regierungszeit
urteilt. Wer kann sich da als Sozialdemokrat wundern, dass die Wähler
zu ähnlichen
Schlüssen gekommen sind?
Das Ausmaß an Heuchelei beeindruckt allerdings. Der Berliner 
Landesverband führte
die Revolte an. Ausgerechnet Berlin! Dort rutschte die SPD auf rund 
20 Prozent ab
und verlor 14. Nochmal: 14 Prozent! Und doch meint man, die Führung 
zum Rücktritt
auffordern zu müssen, weil die mit der Agenda-Politik zu stark 
verbunden gewesen sei.
Eine Politik übrigens, die nachweislich Jobs geschaffen hat und auf 
allen Parteitagen
von der Basis - wenn auch zähneknirschend - durchgewinkt wurde. So 
viel zum Thema
Solidarität.
<$19>N<$0>un also sollen es die ausgewiesenen Strategen Nahles und
Wowereit richten.
Diese Bannerträger der SPD-Linken sollen offenbar Sigmar Gabriel als 
neuen Parteichef
die Hand führen, denn der wendige Niedersachse gilt den Parteilinken 
als nur teilweise
linientreu genug. So oder so - mit dem neuen Personal wird sich die 
SPD weiter nach
links wenden. Eine absurde Strategie.
Gerade wenn man Bündnisse mit der Linkspartei im Blick hat, was 
aus SPD-Sicht plausibel
ist, müsste sich die Partei doch programmatisch abgrenzen. Nur wenn 
verschiedene Wählermilieus
erschlossen werden, macht eine solche Partnerschaft rechnerisch Sinn.
Rückt die SPD
dagegen nach links, machte sie sich nur gleich mit den ganz Linken. 
Was soll das?
Dieser traditionsvergessene Kurs erreicht nur eines - die SPD 
überflüssig zu machen.

Pressekontakt:

Kölnische Rundschau
Engelbert Greis
print@kr-redaktion.de

Original content of: Kölnische Rundschau, transmitted by news aktuell

More stories: Kölnische Rundschau
More stories: Kölnische Rundschau
  • 28.09.2009 – 18:46

    Kölnische Rundschau: Kölnische Rundschau Kommentar zur Lage der SPD nach dem Wahldesaster

    Köln (ots) - Trostlos NORBERT WALLET zum Niedergang der SPD Die SPD versinkt im Tal der Tränen, und selbst ihre Gegner hätten eigentlich keinen Grund, sich über ihren dramatischen Niedergang zu freuen. Im Parteiensystem der Bundesrepublik hatte die SPD in ihrer Rolle als linke Volkspartei stets eine enorm wichtige integrierende Rolle. Eine ...

  • 27.09.2009 – 22:56

    Kölnische Rundschau: Kölnische Rundschau Kommentar zur Bundestagswahl

    Köln (ots) - Konfliktstoff NORBERT WALLET, Berlin, zur Bundestagswahl Es hat also doch gereicht. Allen demoskopischen Kassandra-Rufen des Wahlkampf-Endspurts zum Trotz. Die zuletzt zähe Zeit der großen Koalition ist zu Ende. Nun wird Deutschland bald wieder von einem schwarz-gelben Bündnis, das sich als Koalition der Mitte versteht, regiert werden. ...

  • 25.09.2009 – 05:00

    Kölnische Rundschau: zur NRW-Video-Affäre

    Köln (ots) - In der Video-Affäre rund um die Düsseldorfer Staatskanzlei fährt die Opposition schweres Geschütz auf. Weil ein Mitarbeiter in Rüttgers' Regierungszentrale über die Video-Beobachtung der SPD-Landeschefin Kraft durch die CDU informiert war, wird gleich ein Vergleich mit den Affären von Barschel und Nixon gezogen. Wahlkämpfer greifen manchmal schnell zum Säbel. Rüttgers´ hochrangiger ...