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Kölnische Rundschau: zu EADS

Köln (ots)

Die Bilanz tiefrot, die Aussichten mau, ein
lukrativer Auftrag mit viel Zukunftspotenzial unerreichbar: Für EADS 
kommt es in diesen Wochen knüppeldick. Der europäische 
Luftfahrtkonzern verdient zwar
operativ nicht schlecht. Aber wenn verschiedene Großprojekte auf 
einmal belasten, dann nutzt das wenig. Am enttäuschendsten für die
Experten ist sicher der Rückzug aus dem Bieterwettstreit in den USA -
der zwar konsequent war, weil man ohne amerikanischen Partner nichts
mehr ausrichten konnte. Dennoch: Wenn man diesen Auftrag gewonnen 
hätte, dann hätte man nicht nur ein Auftragsvolumen von 100 
Milliarden Euro für die nächsten Jahre gesichert. Sieht man einmal 
von der generellen Möglichkeit ab, Zugang zum amerikanischen
Markt zu bekommen, hätte der Auftrag für den europäischen Konzern 
auch eine Chance bedeutet, seinen zwei wesentlichen Schwächen 
entgegenzuwirken. EADS hätte in den USA ein Werk errichtet und dort 
auch den zivilen Frachter Airbus A 330 herstellen können, auf dessen 
Basis das Tankflugzeug gebaut worden wäre. Zumindest hätte man damit 
zukünftiges Wachstum außerhalb Europas abfedern können. Dass der 
Hersteller zunächst seine Kapazitäten in Deutschland, Frankreich
und Spanien ausnutzen muss, versteht sich von selbst. Der
Synergieeffekt hätte aber zugleich schöne Gewinnmöglichkeiten 
gebracht - und die Europäer von einem großen Währungsrisiko befreit. 
Denn verkauft werden viele Flugzeuge in den Dollarraum. Dieser Traum
ist ausgeträumt. Nun soll also nicht das nach Ansicht von Experten 
bessere Flugzeug gebaut werden, sondern das eines US-Herstellers. In 
Rüstungsgeschäften ist Protektionismus wohl kaum zu überwinden. Auch 
wenn Fachleute auf mangelnde Qualität amerikanischer Rüstungsprodukte
auch in anderen Bereichen verweisen: Würden die
Amerikaner bei gepanzerten Fahrzeugen solche nutzen, die in 
Deutschland gebaut würden, so ist zu hören, hätten sie in Afghanistan
wohl manchen toten GI weniger zu beklagen.

Pressekontakt:

Kölnische Rundschau
Engelbert Greis
print@kr-redaktion.de

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