Kölnische Rundschau: zum Rhein-Ruhr-Express
Köln (ots)
Nun also doch. Mit jahrelanger Verspätung soll der Rhein-Ruhr-Express aufs Gleis gesetzt werden. Es wird allerdings dauern, bis die ersten Pendler die Züge besteigen können. Ministerpräsident Rüttgers hat im Poker mit dem Bund den Durchbruch für den Bau des RRX erkämpft. Dass die NRW-Wahl vor der Tür steht, dürfte die Verhandlungsposition sicher nicht verschlechtert haben. Immer wieder waren zuletzt interne Streichlisten der Bahn lanciert worden, die dem Wackelprojekt keine Chance einräumten. Keine Lobby, kein Geld, kein RRX. Dabei braucht der größte Ballungsraum in Deutschland eine zusätzliche Bahntrasse zwischen Ruhrgebiet und Rheinschiene. Das Milliardenprojekt ist angesichts der leeren Kassen von Bund, Bahn und Land ein Kraftakt. Überfüllte Züge und frustrierte Kunden aber zeigen tagtäglich, dass die Bahn die Städte an Rhein und Ruhr lange aufs Abstellgleis gestellt hat. Dies soll korrigiert werden - jetzt müssen den festen Zusagen aber auch Taten folgen. Der Bau des RRX wird das bedeutendste Infrastrukturprojekt der nächsten Jahre in NRW. Nun kommt es darauf an, dass das Planfeststellungsverfahren - das im kommenden Jahr beginnen soll - schnell Fahrt aufnimmt. Der Bau des Zukunftszuges wird allerdings noch mehr als genug Probleme aufwerfen: Da müssen Häuser abgerissen, vielleicht Grundstücke enteignet und auf engstem Raum im Ruhrgebiet neue Trassen verlegt werden. Auch die auf über zwei Milliarden Euro explodierten Baukosten sind in der Finanzkrise kein Pappenstiel. Künftig soll es in den Verhandlungen also aber nicht mehr um das "ob", sondern um das "wie" gehen. Das ist eine gute Nachricht für die Bahnkunden wie für den Wahlkämpfer Jürgen Rüttgers, der damit punkten will. Richtig ist: Es ist nicht das erste Mal, dass das Land den "Durchbruch für den RRX" versprochen hat. Jetzt aber kann sich Rüttgers dabei auf handfeste Zusagen stützen.
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