Kölnische Rundschau: zu Europa/Europawahl in 200 Tagen
Köln (ots)
Europa, ja bitte!
Sandro Schmidt
zur Europawahl in 200 Tagen
Europa, nein Danke. Irgendwann und irgendwo ist in den vergangenen zehn Jahren bei den Bürgern des Kontinents die Freude an den Vorzügen der Europäischen Union verloren gegangen. Die Briten betreiben den Brexit, die Italiener wollen mit ihrer Schuldenpolitik das gemeinsame Regelwerk sprengen, osteuropäische Regierungen wie in Ungarn, Tschechien oder Polen tun alles, um zwar die Vorteile der Union auszunutzen. Sie scheren sich aber ansonsten wenig um Grundwerte der Gemeinschaft wie Meinungsfreiheit, Gewaltenteilung oder Liberalität. In 200 Tagen wird nun also wieder das Europäische Parlament gewählt. Na und? denken viele. Doch eine solche Haltung grenzt an Verantwortungslosigkeit. Ziehen wegen der Wahlenthaltung zu vieler Menschen im Mai 2019 vermehrt Europa-Gegner in die Volksvertretung in Brüssel und Straßburg ein? Die Konsequenz einer erodierenden EU in Zeiten eines zurückkehrenden egomanischen Nationalismus in vielen Teilen der Welt wären für die Menschen auf dem alten Kontinent desaströs. Weder Deutschland, noch Frankreich, Großbritannien oder Italien sind allein in der Lage, der hemdsärmeligen Interessenpolitik Chinas, Russlands oder der USA auch nur ansatzweise standzuhalten. Das gilt politisch wie wirtschaftlich - und betrifft vor allem auch die Werte, die uns wichtig sind. Was also ist zu tun? Die Antwort ist einfach. Nur gemeinsam sind wir stark. Wer sich nicht zum Spielball der Putins, Trumps, Xis, der Googles und Facebooks dieser Welt machen möchte, sollte zur Stärkung der EU beitragen - und wählen gehen. Und zwar diejenigen, denen Europa am Herzen liegt. Europa, ja bitte!
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