zu Flughafen Köln/Bonn/Corona-Krise/Finanzbedarf
Köln (ots)
Ein funktionierendes Geschäftsmodell
Ralf Arenz zum Flughafen Köln/Bonn Wer jetzt durch den Flughafen Köln/Bonn schlendert, fühlt sich in die späten 90er Jahre versetzt: Ein Flughafen im Dornröschenschlaf - jetzt wegen der Corona-Pandemie, damals wegen eines fehlenden Geschäftsmodells. Doch der Airport in der Wahner Heide entdeckte unter dem 2002 angetretenen Geschäftsführer Michael Garvens eine Marktlücke und füllte sie prächtig aus. Billigflieger sorgten für rasantes Wachstum. Ein klares Geschäftsmodell - da konnte sich der Airport behaupten, obwohl die größere Konkurrenz in Düsseldorf und Frankfurt gerade einmal eine gute Auto- oder Bahnstunde entfernt ist. Billigairline nach Billigairline landete in der Wahner Heide. Flankiert wurde der wachsende Passagierflug von einem starken Frachtflug, der - zum Leidwesen der Anwohner - von einer Nachtflugerlaubnis profitierte. Der musste zwar Rückschläge hinnehmen, etwa den Abflug von vielen Flugzeugen von DHL nach Leipzig. Andererseits gewann der Flughafen neue Kunden wie FedEx, die ebenso fleißig in Hallen und Sortieranlagen investierten und Arbeitsplätze schufen wie UPS. Dabei wirtschaftete der Airport über die Jahre solide, baute beachtliches Eigenkapital auf und konnte Ausbaupläne schmieden für Terminals oder ein neues Hotel. Ja, es gab einen Gewinneinbruch im abgelaufenen Jahr, aber anders als viele Regionalflughäfen hängt Köln/Bonn nicht am Tropf der Gebietskörperschaften, die sich mit einem Airport schmücken oder sich damit in Wrtschaftsförderung und Strukturpolitik versuchen, auch wenn der nächste Airport um die Ecke ist. Die Pandemie übersteht der Flughafen Köln/Bonn freilich, wie andere Airports, nicht ohne Hilfe. Die sollten ihm die Eigner gewähren. Gibt es doch gute Chancen, dass der Airport wieder an alte Erfolge anknüpfen kann. Ihre Meinung an: dialog@kr-redaktion.de
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