MUMOK - Museum für moderne Kunst
mumok: Ausstellungsprogramm 2023
Wien (ots)
Das Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien zeigt 2023 neben Gruppen- und Sammlungsausstellungen eine Reihe großer Personalen u.a. von Elisabeth Wild oder Adam Pendleton
Im Frühjahr 2023 heißt es „Vorhang auf“ für die Ausstellung On Stage. Kunst als Bühne (EÖ: 14. März), die sich theatralen und bühnenbezogenen Darstellungsformen der Kunst, musikalischen und filmischen Inszenierungen, dem Rollenspiel und der (Selbst-)Darstellung seit den 1960er-Jahren widmet.
Der afroamerikanische Shootingstar Adam Pendleton – 2022 mit einer Ausstellung im MoMA geehrt – zeigt mit Blackness, White, and Light (EÖ: 30. März) seine erste umfassende Einzelausstellung in Europa. Seine facettenreiche Praxis – bestehend aus Malerei, Siebdruck, Zeichnung, Skulptur, Film und Sound – rekontextualisiert historische und theoretische Positionen. Vorwiegend in einem Schwarz-Weißen Farbspektrum agierend, stellen seine Ausstellungen eine Art immersives Gesamtkunstwerk dar. Pendleton erforscht Blackness als Farbe, Identität, Methode und politische Bewegung. Er stellt dringliche, doch offene Fragen nach dem Erbe der Moderne in der Gegenwart und warum Geschichte von wem wie geschrieben wurde, indem er historische Inhalte aus Texten und visuellen Kulturen verwendet. Pendleton thematisiert u. a. bedeutende historische und zeitgenössische Momente, wie beispielsweise die Bürgerrechtsbewegung der 1960er-Jahre und die Black-Lives-Matter-Bewegung, deren Gründung sich 2023 zum zehnten Mal jährt.
Die österreichische Künstlerin Agnes Fuchs rekonfiguriert in ihrer Personale Her Eyes were Green (EÖ: 30. März) mit den Mitteln der Malerei, mit Videos und Installationen wissenschaftlich-technologische Instrumentarien und Vorgänge, die für die Herausbildung aktueller digitaler Technologien verantwortlich sind.
Im Frühsommer eröffnet die erste museale Retrospektive der Künstlerin Elisabeth Wild mit dem Titel Fantasiefabrik (EÖ: 4. Mai), deren turbulente, von Flucht und Vertreibung geprägte Biografie ein Spiegelbild des 20. Jahrhunderts ist. Sie hinterließ ein medial äußerst divers angelegtes Œuvre, das Malerei, Skulptur und Textilentwürfe sowie ihre weitaus bekannteren Collagen und daraus resultierenden Installationen umfasst. Im Alter von 95 Jahren erlangte Wild durch die von Adam Szymczyk kuratierte documenta14 im Jahr 2017 die lang ersehnte künstlerische Anerkennung.
Im Herbst 2023 präsentiert das mumok, Arbeiten von mehr als 30 Künstler*innen aus Afrika, Asien, Europa und dem Raum des „Black Atlantic“. Die Ausstellung Avantgarde and Liberation. Zeitgenössische Kunst und dekoloniale Moderne (EÖ: 29. September) beleuchtet die Bedeutung der globalen Moderne für die Gegenwartskunst. Sie stellt Fragen nach den politischen Umständen, die zeitgenössische Künstler*innen zum Rückgriff auf jene außereuropäischen Avantgarden bewegen, die sich in den 1920er- bis 1970er-Jahren gegenüber der dominanten westlichen Moderne formiert haben. Welche Potenziale sehen Künstler*innen in der Anknüpfung an dekoloniale Avantgarden, um gegen aktuelle Formen von Rassismus, Fundamentalismus oder Neokolonialismus aufzutreten?
Parallel dazu zeigt Nie wieder. Immer wieder. Krieg (EÖ: 29. September) aus aktuellem Anlass Werke aus der mumok Sammlung, die sich nicht nur gegen ein in Konventionen und Traditionen erstarrtes Kunstschaffen richten, sondern sich auch kritisch mit den Mechanismen gesellschaftlicher Macht und ihren kriegerischen Exzessen auseinandersetzen.
Schlussendlich eröffnet im Oktober 2023 der französische Künstler Benoît Piéron mit Monstera deliciosa seine erste Ausstellung in Österreich (EÖ: 25. Oktober). Piéron beschäftigt sich mit dem medizinischen und gesellschaftlichen Umgang mit kranken Körpern, mit Erfahrungen des Wartens und der Ungewissheit, mit Fürsorge und Intimität. In seiner künstlerischen Praxis macht er sich Materialien aus dem Umfeld von Krankenhäusern zu eigen, um den kranken Körper aus den Händen der Medizin zurückzuerobern.
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