dbb beamtenbund und tarifunion
dbb zu Verhandlungsauftakt in Potsdam - Stöhr: "Der Öffentliche Dienst steht am Scheideweg"
Berlin (ots)
2005 steht der Öffentliche Dienst am Scheideweg. Frank Stöhr, 1. Vorsitzender der dbb tarifunion, sieht in der Montag in Potsdam beginnenden Tarifrunde große Chancen und Risiken für den Öffentlichen Dienst. Stöhr: "Natürlich geht es auch in dieser Einkommensrunde darum, dass die Leistungen der öffentlich Beschäftigten angemessen bezahlt werden. Aber wir verhandeln mit den Arbeitgebern von Bund und Kommunen diesmal um viel mehr. Wir wollen mit einem neugestalteten Tarifrecht den Öffentlichen Dienst konkurrenzfähig machen und ihm damit eine sichere Zukunft geben. Nur so lässt sich Beschäftigung sichern." Allein auf Grund der demographischen Entwicklung werde es schon in wenigen Jahren schwierig sein, qualifizierten Nachwuchs für den Öffentlichen Dienst zu gewinnen. "Das wird nicht ohne ein attraktives Tarifrecht gehen und eine leistungsgerechte und leistungsmotivierende Bezahlung", erläutert Stöhr.
Aus Sicht der dbb tarifunion, die seit nunmehr fast zwei Jahren mit den öffentlichen Arbeitgebern über eine Neugestaltung des öffentlichen Tarifrechts verhandelt, besteht aktuell eine große Chance, die Ziele von Arbeitnehmern und Arbeitgebern zu verbinden. Stöhr: "Wir wollen gemeinsam einen modernen Öffentlichen Dienst als wichtigsten Basisdienstleister in der sozialen Marktwirtschaft." Schon in Potsdam könne der Durchbruch zu einem neuen Tarifrecht geschafft werden. Allerdings haben Vorstand und Tarifkommission der dbb tarifunion den dbb-Verhandlungsführern ein klares Mandat mit auf den Weg gegeben. "Eine Nullrunde wird es mit uns bei dieser Tarifrunde nicht geben", stellt Stöhr fest. "Auch die Arbeitgeber wissen, dass ein neues Tarifrecht ohne Anschubfinanzierung nicht zu haben ist." Zwar hat die dbb tarifunion auf eine lineare Forderung verzichtet, zugleich jedoch die Arbeitgeber von Bund und Kommunen aufgefordert, bei der materiellen Ausgestaltung des neuen Tarifrechts die allgemeine Einkommensentwicklung in der Privatwirtschaft zu berücksichtigen.
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