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DLRG - Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft

Weit über 400.000 Menschen ertrinken pro Jahr
Konferenz für Wassersicherheit berät über weltweite Senkung der Ertrinkungsfälle

Bad Nenndorf/Porto (ots)

Über 300 Wissenschaftler und Fachleute
aus 53 Nationen haben am vergangenen Wochenende in der Hafenstadt 
Porto über Ursachen des Ertrinkens und Lösungswege beraten. Die 
Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) als weltgrößte 
Wasserrettungsorganisation war mit sieben Referenten unter Leitung 
des DLRG-Präsidenten und Vizepräsidenten des Kongressveranstalters, 
der International Lifesaving Federation (ILS), Dr. Klaus Wilkens, 
vertreten.
Nach Angaben der World Health Organisation (WHO) der Vereinten 
Nationen sind im Jahr 2002 in der Welt knapp 400.000 Menschen 
ertrunken. Dazu DLRG-Generalsekretär Ludger Schulte-Hülsmann: "Die 
realen Zahlen liegen noch deutlich darüber, denn in der Statistik 
sind Opfer von Flutkatastrophen und Schiffsunglücken sowie Suizide 
nicht enthalten. Die Welt steht vor einer gewaltigen Aufgabe. Die 
Unfallursache Nummer zwei in der Welt ist durch Alleingänge nicht zu 
lösen. Dazu brauchen wir eine breite und beständige Allianz aller 
großen Organisationen und Partner. Es ist erfreulich, dass an dem 
Kongress erstmalig auch Fachleute anderer großer Weltorganisationen 
aus den Bereichen der Unfallprävention, Notfallmedizin und 
Kindersicherheit teilgenommen haben. Die World Water Safety 
Conference in Porto war deshalb ein wichtiger Schritt zu mehr 
Sicherheit im und am Wasser."
Der Kongress hat deutlich gemacht, wie unterschiedlich die 
Umstände des Ertrinkens in der Welt sind. Während in den Ländern mit 
geringem und mittlerem Bruttoinlandsprodukt Ertrinken zu einem hohen 
Prozentsatz ein Alltagsereignis ist, ist Ertrinken in den 
wohlhabenden Staaten überwiegend auf Freizeitaktivitäten im und am 
Wasser zurückzuführen. In Asien findet Ertrinken zu 98% als 
Alltagsunfall statt, beispielsweise bei der Arbeit, auf dem Weg zur 
Arbeit oder Schule. Nur zwei Prozent sind Freizeitunfälle.
Weitere Unterschiede zwischen Armen und reichen Ländern zeigen 
sich in der Alters- und Geschlechterverteilung: In den weniger 
entwickelten Staaten liegt der Anteil des Kinderertrinkens bei bis zu
zwei Dritteln und auch der Anteil der Frauen liegt deutlich über dem 
europäischer Nationen, Nordamerikas oder Australiens. "Vor allem 
nicht entwickelte Länder haben mit dem Ertrinken ein großes Problem. 
Hinzu kommt, dass viele tödliche Unfälle im häuslichen Umfeld 
stattfinden und von den zuständigen Stellen gar nicht erfasst werden.
Die Datenlage ist oft sehr dürftig", so die Einschätzung des 
Generalsekretärs der DLRG.
Einig waren sich die teilnehmenden Nationen, dass sich vorbeugende
Konzepte zur Bekämpfung des Ertrinkungstodes an den jeweiligen 
regionalen Bedingungen orientieren müssen, um wirksam zu sein. Hier 
wurden bemerkenswerte Projekte, zum Beispiel aus Bangladesh 
vorgestellt. Die ILS als Veranstalter der World Water Safety 
Conference hat sich zudem das Ziel gesetzt, einmal pro 
Legislaturperiode einen ausführlichen Weltbericht über das Ertrinken 
zu erarbeiten, der auch detaillierte Ergebnisse über die 
Betroffenheit, unterteilt nach Geschlecht, Alter und anderen 
Parametern sowie qualifizierte Ursachenanalysen enthält. Zudem soll 
auf der Basis weltweit gleicher statistischer Untersuchungskriterien 
die Vergleichbarkeit sichergestellt werden.

Pressekontakt:

Für weitere Informationen: Ludger Schulte-Hülsmann, Generalsekretär
der DLRG, 05723-955470 und Martin Janssen, Pressesprecher der DLRG,
05723-955441.

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