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DLRG bringt erneut mehr Kindern das Schwimmen bei

DLRG bringt erneut mehr Kindern das Schwimmen bei
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Bad Nenndorf (ots)

  • Ergebnis noch immer unter dem Niveau vor der Pandemie
  • 20 Prozent der Grundschüler können nicht schwimmen
  • Deutlich mehr Seepferdchen-Abzeichen
  • Entwicklung in der Ausbildung von Rettungsschwimmern vergleichbar

Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) hat im vergangenen Jahr erneut mehr Kindern das Schwimmen beigebracht. Die ehrenamtlich Aktiven des Verbandes nahmen insgesamt 78.716 Schwimmabzeichen ab. Das sind mehr als doppelt so viele als im Jahr 2021 (38.112). Allerdings liegt das Ausbildungsergebnis noch knapp 14 Prozent unter dem von 2019 (91.282). "Wir nähern uns dem Niveau von vor der Pandemie; der Rückstand durch lange Zeit geschlossene Bäder ist aber weiterhin erheblich", so die Präsidentin der DLRG, Ute Vogt.

Einer forsa-Befragung zufolge können inzwischen 20 Prozent der Grundschulkinder nicht schwimmen. Fünf Jahre zuvor waren es noch zehn Prozent. Auch der Anteil der Kinder, die bereits erfolgreich die Grundfertigkeiten für das Schwimmen nachgewiesen haben, ging zurück: Konnten 2017 noch 69 Prozent aller Grundschulkinder das Seepferdchen-Abzeichen vorweisen, war es 2022 nur noch jedes Zweite (54%). Vogt: "Ohne die vielen Initiativen wie unsere bundesweiten Schwimmkampagnen mit zusätzlichen Kursen wären die Ergebnisse noch schlechter ausgefallen."

Mehr Seepferdchen als vor der Corona-Pandemie

Positiv stimmt die DLRG Präsidentin jedoch die Entwicklung in der Vorbereitung auf die Schwimmausbildung: "Hier liegen wir sogar über den Zahlen von 2019 - und dass, obwohl niedrigere Wasser- und Lufttemperaturen sowie vereinzelt komplett geschlossene Bäder infolge der Energiekrise hinderlich waren." Dies zeige, dass ein Aufholprozess stattfinde. 56.248 Seepferdchen-Abzeichen gaben die Schwimmausbilder der DLRG vergangenes Jahr aus, 55 Prozent mehr als 2021 (36.368) und rund 17 Prozent mehr als 2019 (48.243).

Zu wenig sichere Schwimmer

Doch erst nach Seepferdchen-Prüfung werden die Kinder zu sicheren Schwimmern ausgebildet, was sie mit dem Deutschen Schwimmabzeichen Bronze unter Beweis stellen. Den sogenannten Freischwimmer besitzen nur gut 40 Prozent der Zehnjährigen. "Es sollten jedoch 100 Prozent sein", fordert die DLRG Präsidentin und fügt hinzu: "Dafür braucht es aber mehr Wasserflächen und qualifizierte Lehrkräfte sowie mehr politisches Engagement, um für beides die Voraussetzungen zu schaffen." Nur die Schulen erreichten alle Kinder und müssten in die Lage versetzt werden, Schwimmunterricht im benötigten Umfang durchzuführen.

Schwimmabzeichentag soll Zeichen setzen

Sicher schwimmen zu können, kann mit Blick auf die nächste Badesaison überlebenswichtig sein. Diese Bedeutung rücken die DLRG und weitere schwimmsporttreibende Verbände ins öffentliche Bewusstsein. Sie laden gemeinsam zum ersten bundesweiten Schwimmabzeichentag am 21. Mai 2023 ein. In vielen Frei- und Hallenbädern werden Prüfer bereitstehen, um Schwimmabzeichen abzunehmen. "Und wir wollen die Bewegung im Wasser feiern. Einen Tag lang wird das Schwimmen im Mittelpunkt stehen", ergänzt Ute Vogt.

Mehr Rettungsschwimmer ausgebildet

Wie beim Schwimmen war auch die Ausbildung im Rettungsschwimmen durch die Bäderschließungen während der Pandemie ins Stocken geraten. Über zwei Jahre gesehen konnte die DLRG nur halb so viele Rettungsschwimmer ausbilden wie üblich. Das führte dazu, dass im vergangenen Sommer Freibäder ihre Öffnungszeiten einschränken mussten und bewachte Strandabschnitte an der Küste zeitweise kürzer waren. Im vergangenen Jahr bildete die DLRG 50 Prozent mehr Rettungsschwimmer aus als 2021. Das waren noch immer zehn Prozent weniger als 2019. Die Zahl der abgenommenen Rettungsschwimmabzeichen Silber lag jedoch leicht über dem Durschnitt der fünf Jahre vor Ausbruch der Pandemie (+3%). Diese Qualifikation ist maßgebend für die Aufsicht in Schwimmbädern und den Einsatz im Wasserrettungsdienst. "Das stimmt uns optimistisch, dass wir in diesem Jahr vollends die Wende schaffen können. Den Rückstand aufzuholen, wird aber sicher noch einige Zeit in Anspruch nehmen", sagt Ute Vogt.

Über die DLRG

Die DLRG ist mit über 1,8 Millionen Mitgliedern und Förderern die größte Wasserrettungsorganisation der Welt. Seit ihrer Gründung im Jahr 1913 hat sie es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen vor dem Ertrinken zu bewahren. Schirmherr ist Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Die DLRG ist der größte private Anbieter in der Schwimmausbildung und die Nummer eins in der Rettungsschwimmausbildung in Deutschland. Von 1950 bis 2020 hat sie fast 23 Millionen Schwimmprüfungen und über fünf Millionen Rettungsschwimmprüfungen abgenommen. In rund 2.000 Gliederungen leisten die ehrenamtlichen Helfer pro Jahr rund 6,8 Millionen Stunden freiwillige Arbeit für die Menschen in Deutschland. Die Kernaufgaben der DLRG sind die Schwimm- und Rettungsschwimmausbildung, die Aufklärung über Wassergefahren sowie der Wasserrettungsdienst. Rund 45.000 Mitglieder wachen jährlich fast 2,5 Millionen Stunden über die Sicherheit von Badegästen und Wassersportlern.

Achtung Redaktionen: Bilder zur Wassergewöhnung und Schwimmausbildung sowie O-Töne (mp3 und mp4) von DLRG Präsidentin Ute Vogt finden Sie zur freien Verwendung im DLRG Medienportal.

Pressekontakt:

Martin Holzhause
Leiter DLRG Pressestelle
Telefon: 05723 955 442
Mobil: 0162 175 12 04
E-Mail: presse@dlrg.de

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