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DLRG - Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft

549 Menschen vor dem Ertrinken gerettet
61.600 Retter der DLRG machten Wasserfreizeit 2003 sicherer

Bad Nenndorf/Hamburg (ots)

61.600 Rettungsschwimmer der
Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) haben im vergangenen
Jahr mit 2,25 Millionen Wachstunden auf ehrenamtlicher Basis für mehr
Sicherheit an Küsten und Binnengewässern gesorgt. Sie retteten 549
Menschen vor dem sicheren Tod durch Ertrinkungen. Bei 145 Einsätzen
setzten sie ihr eigenes Leben aufs Spiel. Diese Zahlen gab der
Präsident der DLRG, Dr. Klaus Wilkens, in Hamburg bekannt. Ohne
dieses weltweit einmalige ehrenamtliche System wären in Deutschland
im Jahr 2003 nahezu 1.200 Menschen ertrunken. Trotz aller
Sicherungsmaßnahmen kamen 644 Menschen im Wasser ums Leben. Die
meisten Menschen starben nach Angaben der DLRG an unbewachten Stellen
von Binnenseen und Flüssen. "Städte und Gemeinden müssen künftig
vernünftige  Sicherheitskonzepte für die Gewässer auf der Basis
klarer Risikoanalysen erarbeiten, um einen weiteren Anstieg der
Ertrinkungsfälle zu verhindern. Nur ein Badeverbotschild aufzustellen
und sich damit aus der Verantwortung zu stehlen ist fahrlässig,"
kritisiert der DLRG-Präsident die gängige Praxis.
"Als völlig verfehlte, kurzsichtige kommunale
Kostendämpfungsmaßnahme" bezeichnete Dr. Wilkens die weiter steigende
Zahl von Bäderschließungen. Damit werde nicht nur die DLRG getroffen,
sondern in erster Linie die Schulen. Schwimmunterricht sei ein
wichtiger Bildungsbestandteil. Die DLRG beklagt seit Jahren sinkende
Ausbildungszahlen. Mit 233.750 Schwimm- und Rettungsschwimmprüfungen
im Jahr 2003 sei das niedrigste Ergebnis seit Jahrzehnten erzielt
worden. Mittelfristig gefährde diese Politik die Schwimmfähigkeit der
Bevölkerung. "Dann müssen wir mit noch mehr Ertrinkungsopfern
rechnen", so der Chef der Lebensretter. Die DLRG fordert in einer
Resolution eine konsequente Abkehr von diesem Sparkurs.
Angesichts steigender Ertrinkungszahlen und zunehmender
Hochwasserkatastrophen ist es zwingend notwendig, so die DLRG, die
Wasserrettung in den Rechtsgrundlagen des Zivil- und
Katastrophenschutzes zu verankern und das Verfahren mit dem nötigen
Nachdruck voranzutreiben. Seit dem letzten Hochwasser an der Elbe und
ihren Nebenflüssen sei zu viel Zeit vergangen und "seit geraumer Zeit
bewegt sich fast nichts mehr", zeigt sich der DLRG-Präsident
enttäuscht.
Als größte Wasserrettungsorganisation der Welt mit 800.000
Mitgliedern und Förderern übernimmt die DLRG auch international
Verantwortung. "Der Wassersporttourismus ist heute weltweit und die
Sicherheitsvorkehrungen sind oft ungenügend," beschreibt Dr. Wilkens,
der auch Präsident der ILSE ist, die aktuelle Situation. Den
Schwerpunkt setzt die DLRG in der International Life Saving
Federation of Europe (ILSE), dem Dachverband der europäischen
Wasserrettungsorganisation. Nach einer Statistik der World Health
Organisation (WHO) ertranken im Jahr 2000 weltweit 410.000 Menschen,
davon 37.500 in Europa. Um die Sicherheit zu erhöhen haben die
Lebensretter ein Maßnahmenpaket geschnürt. Es enthält vier Elemente:
1.Seit Februar 2003 gilt an Badestellen weltweit eine neues
einheitliches Kennzeichnungssystem, das Badegäste und Wassersportler
über Gefahren informiert.
2.Vertreter der DLRG und ILSE arbeiten zur Zeit in der
International Standard Organisation (ISO) und dem Deutschen Institut
für Normung (DIN) an einer Norm für Zeichen und grafische Symbole zur
Wassersicherheit. Die DLRG rechnet damit, dass die neue Norm im Jahr
2006 fertiggestellt ist und damit die Kennzeichnung für alle Anwender
zwingend vorschreibt.
3.Die ILSE hat ein europäisches Konzept für die Gefahrenanalyse
von Gewässern, Stränden und Badegebieten erarbeitet. Das risk
assessment ermöglicht eine Klassifizierung nach Gefahrenlagen und
gibt den Betreibern wichtige Hinweise für die Absicherung. Ab 2006
soll das System in Zusammenarbeit mit der Blue Flag europaweit
umgesetzt werden.
4.Als besonderes Kennzeichen für durch Rettungsschwimmer bewachte
Strände wird künftig ein stilisierter Rettungsschwimmer mit Badekappe
auf rotem Grund zu sehen sein. Das Zeichen ist weltweit geschützt und
soll Badegästen und Wassersportlern signalisieren, dass im Notfall
schnelle und qualifizierte Hilfe geleistet wird.

Pressekontakt:

Martin Janssen, Pressesprecher der DLRG. 05723-955441
oder 0172-4244578

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