DLRG - Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft
Europameisterschaft im Rettungsschwimmen: DLRG Nationalteam zur Halbzeit mit 15 Medaillen
Bad Nenndorf/Brügge. (ots)
Bis zum Ende der Pool-Wettbewerbe bei der Europameisterschaft der Rettungsschwimmer in Belgien hat das Nationalteam der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) insgesamt 15 Medaillen gesammelt; sieben davon glänzen golden. Mit Ausnahme von zwei Medaillen gingen alle auf das Konto der deutschen Rettungsschwimmerinnen. "Die Mädels waren überragend. In jedem Rennen der Frauen stand mindestens eine Deutsche auf dem Treppchen", so Teammanager Holger Friedrich zur Halbzeit der Wettkämpfe.
Am erfolgreichsten war bislang Ausnahmetalent Nina Holt (DLRG Harsewinkel) aus Erkelenz. Die 19-Jährige, die 2022 bereits Siege bei der Weltmeisterschaft und den World Games feierte, krönte sich bei allen drei Einzelstarts zur Europameisterin. Zwei Erfolgen am Sonntag ließ sie am Montag einen weiteren in neuer Weltrekord-Zeit folgen. "Das war meine letzte Einzelstrecke im Pool und ich hatte schon einige Starts in den Knochen, da hatte ich nicht erwartet, noch einmal Bestzeit schwimmen zu können", freute sich die 19-Jährige über ihren Erfolg. Mit ihren Teamkameradinnen gewann sie in den Staffelwettbewerben zwei weitere Titel.
Mit Undine Lauerwald (DLRG Halle-Saalekreis) aus Meißen wurde eine weitere Rettungssportlerin der DLRG Europameisterin im Einzel. Zusätzlich zu den beiden Erfolgen in den Staffeln konnte sich die 21-jährige Weltmeisterin über zwei weitere Bronzemedaillen in Einzelwettbewerben freuen. "Der Titel ist natürlich mein persönliches Highlight. Und auch die Erfolge in der Staffel sind besonders schön, weil man die Freude mit den anderen teilen kann", bilanzierte Undine Lauerwald.
Junioren-Weltrekord für Oppermann
Als fleißige Medaillensammlerin entpuppte sich auch die Jüngste im Team: Lena Oppermann (DLRG Halle-Saalekreis) aus Eisenach war nicht nur an allen vier Medaillen in den Staffeln beteiligt, sondern gewann auch Silber und Bronze im Einzel. Die 18-Jährige nahm bereits Ende August sehr erfolgreich an der Junioren-Europameisterschaft in Polen teil. Nun konnte sie ihre Leistung nochmals steigern. Im Finale über 50 Meter Retten einer Puppe musste sie sich nur Weltrekordhalterin Nina Holt geschlagen geben. Mit ihrer Zeit von 33,65 Sekunden schnappte sich Oppermann sowohl Silber als auch den bisherigen Junioren-Weltrekord ihrer Teamkameradin. Am Montag verpasste die Eisenacherin als Vierte ein weitere Medaille knapp. "Als Juniorin überhaupt bei einer EM dabei zu sein, ist schon verrückt genug. Dann auch noch Einzelmedaillen mit Junioren-Weltrekord zu erringen und insgesamt sechs Medaillen zu gewinnen, ist der Wahnsinn", freute sich die 18-Jährige.
Die vierte Rettungsschwimmerin, die in den Pool-Disziplinen zum Einsatz kam, holte sich ebenfalls eine Einzelmedaille: Vizeweltmeisterin Alica Gebhardt (DLRG Harsewinkel) wurde über 200 Meter Super Lifesaver auch die Zweitbeste in Europa.
Brang verteidigt Titel
Die beiden Medaillen für die Männer erkämpfte Tim Brang (DLRG Schloss Holte-Stukenbrock). Der zweifache Europameister von 2021 musste sich am Sonntag zunächst mit Rang drei über 100 Meter Retten mit Flossen und Gurtretter begnügen. Tags darauf gelang ihm die Titelverteidigung über die gleiche Distanz, nur ohne Einsatz des Rettungsmittels. "Physisch bin ich in einer super Verfassung, aber technisch hat nicht alles geklappt. Da habe ich noch Potenzial, mich weiter zu verbessern", so Brang.
Neuling Felix Hofmann (DLRG Kelkheim) bestätigte seine Zeiten von der Junioren-Europameisterschaft, wo er unter anderem zwei Goldmedaillen im Einzel gewann. Der 18-Jährige ging in vier der sechs Einzeldisziplinen an den Start. Einmal qualifizierte er sich für das A-Finale und wurde Siebter. Zweimal war er der Schnellste im B-Finale, gleichbedeutend mit Rang neun. In seinem letzten Rennen gelang ihm das als Zehnter knapp nicht. "Ich bin unfassbar stolz, schon als Junior bei einer offenen Europameisterschaft dabei zu sein und bei allen Starts im Pool eine Top-Ten-Platzierung erreicht zu haben", sagte Hofmann.
Ohne Medaillen blieben auch Max Tesch (DLRG Luckenwalde) und Adrian Bierewitz (DLRG Rheindalen). Tesch verpasste diese als Vierter im Retten mit Flossen und Gurtretter um 24 Hundertstelsekunden. Bierewitz erzielte als Sechster im 200 Meter Hindernisschwimmen sein bestes Ergebnis.
Die Männer waren insgesamt nicht so erfolgreich wie in früheren Jahren, doch Teammanager Friedrich blickt angesichts der gezeigten Leistungen positiv gestimmt nach vorn: "Dieses junge Männerteam konnte mit vielen persönlichen Bestzeiten überzeugen. Das lässt für die Zukunft hoffen."
Ab Mittwoch an der Nordsee
Nach einem Trainingstag am Dienstag geht es am Mittwoch im 17 Kilometer entfernten Blankenberge an der Nordsee weiter. Dort werden die Wettbewerbe am Strand und im Freigewässer ausgetragen. Danach wird am Donnerstag feststehen, welche Nation aktuell die besten Retter Europas stellt. Vor zwei Jahren in Spanien landeten die deutschen Rettungssportler auf dem Bronzerang hinter Frankreich und Italien.
Europameisterschaft im Rettungsschwimmen
Die vom Kontinentalverband International Life Saving Federation of Europe ausgetragene Europameisterschaft im Rettungsschwimmen findet alle zwei Jahre statt. Neben dem Wettstreit der Nationalteams werden zwei weitere Wettbewerbe für Vereine mit Athleten aus ganz Europa ausgetragen: die Masters (ab 30 Jahre) und die Interclubs (offene Altersklasse).
Weitere Informationen zur Europameisterschaft der Nationalmannschaften im Rettungsschwimmen gibt es unter dlrg.de/euro-2023. Eine große Auswahl druckfähiger Bilder gibt es zum Download im DLRG Medienportal.
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