DLRG - Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft
DLRG Bundestagung in Weimar
Rahmenbedingungen für die Schwimmausbildung haben sich verschlechtert
Konzertierte Aktion soll Kehrtwende einleiten
Weimar (ots)
Die Rahmenbedingungen für die Schwimmausbildung in Deutschland haben sich erheblich verschlechtert. Zu diesem Ergebnis kommt die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) zu Beginn ihrer Bundestagung in Weimar. Gegenüber der Presse kritisierte ihr Präsident Dr. Klaus Wilkens die steigende Zahl der Bäderschließungen. "Darunter leiden die privaten Anbieter von Schwimmausbildung und Schulen gleichermaßen."
Immer mehr Sportbäder werden nach Angabe der DLRG zudem in sogenannte Spaß- oder Freizeitbäder umgewandelt. "In diesen Bädern kann man zwar unter Palmen liegen, für das Schwimmen lernen eignen sie sich aber nur selten," so Dr. Wilkens weiter. Damit einher gehen oft drastisch erhöhte Eintrittspreise, die vor allem sozial schwächere Gruppen ausgrenzen.
Die Studie des Deutschen Sportbundes (DSB) über den Sportunterricht in Deutschland (Sprint, 2005) kommt zu dem Ergebnis, dass mehr als 50% des Schwimmunterrichtes von fachfremden Lehrern durchgeführt wird und viele Stunden ausfallen.
"Vor diesem Hintergrund ist es kein Zufall, das die von der DLRG in Auftrag gegebene repräsentative Studie über die Schwimmfähigkeit der Bevölkerung zu dem Ergebnis kommt, dass knapp ein Viertel der Bevölkerung gar nicht oder nur schlecht schwimmen können. Bei den jungen Menschen liegt der Anteil der Nichtschwimmer sogar bei 33,9%," beschreibt der DLRG Präsident die Situation.
Die geringer werdenden Ausbildungskapazitäten haben nach Angaben der Lebensretter vor allem bei den Schwimmanfängern zu einem Stau vor den Bädern geführt. Wartezeiten von mehr als einem Jahr seien keine Seltenheit.
"Wir brauchen eine konzertierte Aktion aller ausbildenden Verbände und Institutionen, um die Bädersituation und die Ausbildung wieder zu verbessern. Darin sind sich DLRG, Deutscher Schwimmverband (DSV) und DSB einig. Die DLRG wird in dieser Bundestagung zudem über eine Resolution beraten, die sich offensiv für die Erhaltung von ausbildungsgeeigneten Schwimmbädern einsetzt. Gelingt uns das nicht, wird es zukünftig noch weniger Schwimmer und noch mehr Ertrinkungsopfer geben. Wer weiter Bäder schließt handelt fahrlässig und nimmt vor allem der Jugend Perspektiven," zeichnet der Präsident des größten deutschen Anbieters von Schwimmausbildung die Alternativen auf.
Neben den vorbeugenden Maßnahmen will die DLRG zukünftig die Sicherheit an Badestellen verbessern. Mit Gefährdungsanalysen (Risk Assessment) von Gewässern mit Badestellen soll die Sicherheit für Badegäste und Wassersportler verbessert werden. Nach festgelegten Parametern sollen Badestellen künftig durch geschulte Gutachter geprüft und bewertet werden. Je nach Ergebnis ergeben sich daraus Maßnahmen, die den Nutzern eine größtmögliche Sicherheit geben sollen. In einigen Badeorten Mecklenburg-Vorpommerns hat die DLRG bereits mit Pilotprojekten begonnen.
Gleichzeitig arbeitet die DLRG im Internationalen Normenausschuss (ISO) an einem weltweit einheitlichen System von Signalen und Kennzeichen für die Wassersicherheit mit. Ziel dieser innovativen Maßnahmen soll sein, die Nutzer besser über lokalen Gefahren zu informieren und die aktive Sicherheit durch Rettungsschwimmer und Wachstationen zu erhöhen
Für weitere Informationen: Martin Janssen, Pressesprecher der DLRG, Telefon: 0177-9148922
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