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Minicomputer "Hörsystem" vor Frost und Feuchtigkeit schützen: Hörakustiker-Tipps bei Tiefsttemperaturen

Mainz (ots)

Der erste Schnee fällt, es wird Winter. Tiefsttemperaturen fordern nicht nur den Menschen, sondern auch seine digitalen Alltagshelfer heraus: vom Handy bis zum Hörgerät. Hörakustiker geben Tipps, wie Hörsysteme auch in der kalten Jahreszeit perfekt funktionieren.

Herrlicher Sonnenschein und glitzernder Schnee locken viele Menschen nach draußen. Hörsystemträger, die sich im Winter viel und gerne in der Natur aufhalten, sollten bei Kälte und Nässe die Ohren mit Mützen, Stirnbändern oder Ohrenschützern warm halten. Auf diese Art bleiben nicht nur der Kopf und die empfindlichen Ohren warm, sondern auch das Hörsystem ist besser vor Frost und Feuchtigkeit geschützt. "Achten Sie darauf, dass das Mikrofon frei bleibt, um Reibegeräusche oder einen dumpferen Klang zu vermeiden", rät Marianne Frickel, Präsidentin der Bundesinnung der Hörakustiker und selbst Hörakustik-Meisterin.

Batterien mögen es warm

Kälte verkürzt die Lebensdauer jeder Batterie. Für die Laufzeit ist es am besten, die Batterien vor dem Einsetzen in das Hörsystem in der geschlossenen Hand oder der Hosentasche kurz anzuwärmen. Von einem Aufwärmen der Batterien zum Beispiel mit einem Föhn ist abzuraten, denn übermäßige Hitze führt ebenso zur Entladung wie klirrende Kälte. Wer auf Nummer sicher gehen will, hat immer Reserve-Batterien dabei, um in jeder Situation gut hören zu können.

Elektronik mag es trocken

Ein Phänomen, das jeder Brillenträger kennt: Wer aus der Kälte in einen beheizten Raum wechselt, kann für kurze Zeit nichts sehen, denn die Brillengläser beschlagen durch den hohen Temperaturunterschied. Was viele nicht wissen: Bei Hörsystemen geschieht das Gleiche, nur sieht man es nicht. Durch den Wechsel von kalt nach warm setzt sich an den Außen- und Innenflächen der Hörsysteme Kondenswasser ab. Während die Außenflächen schnell trocknen, bleibt Feuchtigkeit im Inneren der Hörsysteme und kann die empfindliche Elektronik beschädigen. Spezielle Trockenstationen oder Trockenbeutel eignen sich am besten, um das Gerät von Feuchtigkeit zu befreien. Der Hörakustiker vor Ort berät gerne.

Auf gar keinen Fall sollten Hörsysteme auf die Heizung oder in den Backofen gelegt werden. Auch Trockenföhnen ist keine geeignete Maßnahme. Gut beraten ist, wer hin und wieder den im Gerät eingebauten Schutzfilter von Lautsprecher und Mikrofon von einem Hörakustiker überprüfen lässt.

Übrigens gibt es auch wasserresistente beziehungsweise wasserfeste Hörsysteme. Diese schützen nicht nur vor Schweiß, Spritz- und Kondenswasser, sondern können sogar unter der Dusche, beim Baden, Schwimmen oder Skifahren getragen werden.

Bedienung bei Kälte

Auch draußen in der Winterkälte muss hin und wieder die Lautstärke reguliert oder das Hörprogramm gewechselt werden, um sich auf jede Hörsituation einstellen zu können. Kalte Finger oder Handschuhe erschweren die Handhabung der kleinen Bauteile am Hörgerät. Hier hilft die Wahl von geeigneten Fingerhandschuhen. Alternativ kann das Hörsystem mit einer Fernbedienung auch aus der warmen Jackentasche heraus eingestellt werden.

Pflegeutensilien vom Profi

Hörsysteme sind kleine Minicomputer und entsprechend empfindlich. Kälte, Nässe oder Verunreinigungen setzen schließlich jedem elektronischen Gerät zu. Hier hilft gewissenhafte Pflege. Das richtige Spezialreinigungstuch, Lösungsmittel und Bürste gibt es beim Hörakustiker. Ebenso spezielle Pflegeprodukte und die Trockendose.

Wer also Fragen hat oder praktische Hilfe benötigt, ist beim Hörakustiker vor Ort bestens aufgehoben. In der Regel übernimmt die Krankenkasse die Kosten für Wartung und Reinigung, doch jeder kann auch selbst viel für den Erhalt und die Funktionsfähigkeit seines Hörsystems beitragen.

Hintergrund zum Hörakustiker-Handwerk

In Deutschland gibt es etwa 5,4 Millionen Menschen mit einer indizierten Schwerhörigkeit. Tendenz steigend. Schwerhörigkeit zählt zu den zehn häufigsten gesundheitlichen Problemen. Mit 6.200 Hörakustiker-Betrieben und ca. 14.500 Hörakustikern versorgt das Hörakustiker-Handwerk ca. 3,5 Millionen Menschen in Deutschland mit qualitativ hochwertigen, volldigitalen Hörsystemen. Die Bundesinnung der Hörakustiker (biha) KdöR vertritt die Interessen der Hörakustiker in Deutschland.

Neben der Erstversorgung des Kunden ist der Hörakustiker auch für die begleitende Feinanpassung mit wiederholten Überprüfungen und Nachstellungen der Hörsystemfunktionen zuständig. Daneben organisiert er - wenn der gesetzliche Anspruch besteht - die Kostenübernahme durch die gesetzlichen Krankenversicherungen und steht für Wartung und Reparaturen der Hörsysteme bis zu einem gewissen Grad zur Verfügung.

Darüber hinaus berät er zu Gehörschutz und speziellem technischem Zubehör. Der Hörakustiker verfügt über theoretisches Wissen aus der Akustik, Audiologie, Psychologie und Hörsystemtechnik und über praktische Fertigkeiten zur Audiometrie.

Pressekontakt:

Dr. Juliane Schwoch
schwoch@biha.de

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