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Ohren schützen zu Silvester
Jetzt knallt's: Silvesterfeuerwerk ohne Folgen für die Ohren

Ohren schützen zu Silvester / Jetzt knallt's: Silvesterfeuerwerk ohne Folgen für die Ohren
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Mainz (ots)

Insgesamt 137 Millionen Euro gaben die Deutschen 2017 für Feuerwerkskörper aus. Der Großteil davon ging zu Silvester in die Luft. Was bei dem Feuerwerk mitunter vergessen wird: So schön es auch aussieht, die Knallerei kann unserem Gehör erheblichen, zum Teil irreversiblen Schaden zufügen.

Donnerschläge und Chinaböller führen die Lärmliste beim Silvesterfeuerwerk an. Ein Donnerschlag ist beispielsweise mit 150 Dezibel so laut wie eine kleine Schusswaffe. Ein Knalltrauma ist allerdings bereits ab 135 Dezibel möglich. Schon ein einziger lauter Knall in der Nähe des Ohres kann zu einem Knalltrauma führen.

Durchschnittlich mehr als 8.000 Menschen sind jährlich nach Silvester von Verletzungen des Innenohrs durch den Knall von Böllern und Raketen betroffen. Bei etwa einem Drittel von ihnen bleibt ein Hörschaden. Nicht allein der Lärm verursacht den Schaden, sondern vor allem die Druckbelastung durch die Explosion. Dieser Druck kann die feinen Flimmerhärchen im Innenohr unwiderruflich schädigen und das Silvesterfeuerwerk so in jeder Hinsicht zu einem unvergesslichen Erlebnis machen.

"Ein watteartiges, dumpfes Gefühl, ein Rauschen oder Dröhnen können Anzeichen für ein Knalltrauma und in der Folge eines Hörsturzes oder Tinnitus sein", weiß Marianne Frickel, Präsidentin der Bundesinnung der Hörakustiker (biha). "Insbesondere bei Kindern und Jugendlichen ist Vorsicht geboten. Sie können die Gefahr des lauten Knalls nicht einschätzen. Außerdem ist ihr Gehör besonders empfindlich."

Achtsamkeit und Vorbeugen ist für Groß und Klein der beste Schutz. Mit folgenden Tipps kommen Silvesterbegeisterte unbeschadet durch die Silvesternacht und mit vollem Gehör ins neue Jahr:

1. Abstand zu Lärmquellen halten: Sobald Sie bemerken, dass direkt neben Ihnen Raketen und Böller in die Luft gejagt werden, schaffen Sie Abstand, vor allem wenn unkontrolliert geböllert wird.

2. Gehörschutz tragen: Neben dem allgemein verbreiteten Gehörschutz gibt es die Möglichkeit, sich beim Hörakustiker vor Ort einen individuellen Gehörschutz anfertigen zu lassen. Dieser schließt das Ohr ab und kann durch spezielle Filter Frequenzen filtern. Lärm und laute Musik klingen leiser, Unterhaltungen bleiben weiterhin möglich.

3. Kinderohren schützen: Besonders für die Kleinen ist das Böllern der Erwachsenen ab einem gewissen Alter spannend und ein ganz besonderer Spaß zum Jahresende. Damit die sensiblen Kinderohren das gut überstehen, raten Hörakustiker hier besonders zu einem Gehörschutz. Geeignet sind der individuell angefertigte Gehörschutz oder ein Lärmschutzhörer.

4. Ohrenfreundlich böllern: Wer sein Gehör nicht überstrapazieren möchte, kann auf eher harmlose Knaller wie Fontänen, Feuerkreisel oder Knallerbsen zurückgreifen. Sie sind nicht lauter als ein Staubsauger und somit ein ungefährliches Vergnügen für die Silvesternacht.

Hintergrund zum Hörakustiker-Handwerk

In Deutschland gibt es etwa 5,4 Millionen Menschen mit einer indizierten Schwerhörigkeit. Tendenz steigend. Schwerhörigkeit zählt zu den zehn häufigsten gesundheitlichen Problemen. Mit rund 6.400 Hörakustiker-Betrieben und ca. 15.000 Hörakustikern versorgt das Hörakustiker-Handwerk bereits ca. 3,5 Millionen Menschen in Deutschland mit qualitativ hochwertigen, volldigitalen Hörsystemen. Die Bundesinnung der Hörakustiker (biha) KdöR vertritt die Interessen der Hörakustiker in Deutschland.

Neben der Erstversorgung des Kunden ist der Hörakustiker auch für die begleitende Feinanpassung mit wiederholten Überprüfungen und Nachstellungen der Hörsystemfunktionen zuständig. Daneben organisiert er - wenn der gesetzliche Anspruch besteht - die Kostenübernahme durch die gesetzlichen Krankenversicherungen und steht für Wartung und Reparaturen der Hörsysteme bis zu einem gewissen Grad zur Verfügung.

Darüber hinaus berät er zu Gehörschutz und speziellem technischem Zubehör. Der Hörakustiker verfügt über theoretisches Wissen aus der Akustik, Audiologie, Psychologie und Hörsystemtechnik und über praktische Fertigkeiten zur Audiometrie.

Pressekontakt:

Dr. Juliane Schwoch (schwoch@biha.de)

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