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Mit dem Brief in der Tasche in das Berufsleben: 184 Hörakustiker/innen bestehen Gesellenprüfung

Mit dem Brief in der Tasche in das Berufsleben: 184 Hörakustiker/innen bestehen Gesellenprüfung
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Lübeck (ots)

Drei Jahre lang Lehre, eine Woche lang Prüfungen - am 26. Januar 2018 war es geschafft: Genau 184 Lehrlinge der Hörakustik aus dem gesamten Bundesgebiet bestanden ihre Prüfung. Für sie beginnt das Berufsleben in einer Branche, die Abwechslung und Vollbeschäftigung bietet: die Hörakustik. Die jungen Menschen beschlossen ihre duale Ausbildungszeit an der Akademie für Hörakustik (afh) und der Landesberufsschule für Hörakustiker und Hörakustikerinnen (LBS) in Lübeck mit der feierlichen Freisprechung im Kolosseum. Familie, Freunde, Gäste und alle Junggesellinnen und -gesellen wurden von Günther Stapelfeldt, Präsident der Handwerkskammer Lübeck, begrüßt, bevor dann Jürgen Matthies, Vizepräsident der Bundesinnung der Hörakustiker (biha), die offizielle Freisprechung vornahm.

Er gab den Junggesellen und -gesellinnen einige Worte mit auf ihren Weg. "Die jungen Menschen haben sich für einen verantwortungsvollen Beruf entschieden", so Matthies. "Das Gesundheitshandwerk verbindet in großartiger Weise technische, medizinische und handwerkliche Leistungen. Es verbindet aber auch die Menschen. Hörakustiker leisten täglich einen bedeutenden Beitrag im Versorgungsgeschehen in Deutschland. Wer weiß, wie berührend es ist, Menschen wieder zum besseren Hören zu verhelfen, kennt den wirklichen Lohn seiner Arbeit. Das ist der Moment, für den wir diesen Beruf gewählt haben."

Mit Auszeichnung haben die drei Jahrgangsbesten die Winterprüfung abgelegt. Maike Ahrlich aus Oldenburg (Vitakustik GmbH) erzielte die beste Gesamtnote dieser Winterprüfung. Die beste schriftliche Prüfung schrieb Jill-Maureen Hupe aus Remscheid (Sonova Retail Deutschland GmbH). In der praktischen Prüfung punktete Bianca Oehlerking aus Neustadt (KIND Hörgeräte GmbH & Co. KG) mit der besten Leistung.

Die biha hat die afh vor über 45 Jahren gegründet. In Kooperation und unter einem Dach mit der staatlichen LBS wird eine bundesweit einheitliche und hochwertige Aus- und Weiterbildung gewährleistet. Drei Jahre dauert die duale Ausbildung, die abwechselnd im Hörakustikbetrieb im jeweiligen Wohnort, in der Berufsschule und in der afh in Lübeck stattfindet. Dort lernen, wohnen und leben die Auszubildenden für jeweils fünf Wochen pro Unterrichtseinheit im Campus-Internat.

Ein positiver Nebeneffekt der Akademie: Alle jungen Hörakustiker, Auszubildende wie Meisteranwärter, kommen hier zusammen. Sie treffen Fachkollegen aus dem ganzen Bundesgebiet, tauschen Erfahrungen aus und vernetzen sich.

60 Prozent aller Auszubildenden in diesem Beruf sind Frauen. Und obwohl jeder zweite angehende Hörakustiker Abitur hat, haben alle Schulabgänger eine Chance auf diesen Beruf mit Zukunft, wenn sie die wichtigsten Voraussetzungen erfüllen: ausgeprägte soziale Kompetenz, medizinisches Interesse, handwerkliches Geschick und keine Berührungsängste mit technischen und physikalischen Themen. Schließlich müssen die angehenden Hörakustiker ihre Kunden nach der Erfassung und Auswertung von audiologischen Messwerten u. a. umfassend technisch beraten. Handwerkliches Geschick erfordert die Anfertigung von Ohrpassstücken, während Hörsysteme programmieren und anpassen Computerarbeit bedeutet.

In diesem Gesundheitshandwerk herrscht Vollbeschäftigung mit langfristiger Perspektive. Mit dem Gesellenbrief in der Tasche können die jungen Hörakustiker direkt anfangen zu arbeiten. Viele entscheiden sich, den Meisterbrief zu machen. Mit ihm können sie selbstständig einen Betrieb eröffnen und ihrerseits ausbilden. Aber auch in Lehre und Forschung sind Hörakustiker gefragt. Das Studium der Hörakustik bis hin zur Promotion steht ihnen ebenfalls offen - und das allen gleichermaßen. Voraussetzung ist lediglich der Gesellenbrief.

Jedes Jahr beginnen bundesweit über 1.000 junge Leute mit der Ausbildung. Mit einer Ausbildungsquote von 20 Prozent zählen Hörakustiker zu den Top-Ausbildern im deutschen Handwerk.

Pressekontakt:

Dr. Juliane Schwoch (schwoch@biha.de)

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