Bundesinnung der Hörakustiker KdöR
Gesteigerte Ausgaben für Hygiene- und Schutzmaßnahmen: Pandemie verursacht Zusatzkosten bei Hörakustikern
Mainz (ots)
Die Versorgung von Schwerhörigen mit individuell angepassten Hörsystemen wird in Deutschland durch die hoch qualifizierten Hörakustiker sichergestellt. Als systemrelevantes Gesundheitshandwerk hielten diese ihre Geschäfte auch während der bisherigen Lockdown-Phasen weiterhin geöffnet, um die Versorgung von Menschen mit Hörproblemen während der Pandemie flächendeckend aufrechtzuerhalten.
Hörakustiker bieten als Gesundheitsberuf einen hohen Standard an Hygiene und Sicherheit. Im Rahmen der Pandemiebekämpfung haben sie ihre Hygienekonzepte allerdings deutlich erweitert und in weitere Schutzmaßnahmen investiert. Dazu gehörten unter anderem die Beschaffung und das Tragen von Einweg-Masken als auch Einweg-Handschuhen, das Aufstellen von Desinfektionsspendern, das Anbringen von Plexiglaswänden sowie ein erhöhter Reinigungs- und Desinfektionsaufwand, um den Schutz ihrer Kunden auch während der Pandemie sicherzustellen. Um Abstände einzuhalten und Kontakte zu vermeiden, wurde oftmals nur ein einzelner Kunde empfangen - auch wenn die Fachgeschäfte eigentlich für die Versorgung von mehreren Personen gleichzeitig ausgelegt sind. Ausreichend Fachpersonal musste trotzdem vorgehalten werden, denn in der Hörakustik herrscht Meisterpflicht und die Anwesenheit eines Hörakustikermeisters ist erforderlich. Diese und noch zahlreiche weitere individuelle pandemiebedingte Maßnahmen haben zu einer unerwarteten Kostenbelastung für die Hörakustiker während der vergangenen Monate geführt. Gleichzeitig haben die Hörakustiker teilweise hohe Umsatzeinbußen erfahren, da sie durch das Einhalten von Abständen und Vermeiden von Kontakten nicht so viele Versorgungen in ihren Geschäften durchführen konnten wie in den Jahren vor der Pandemie.
Trotz dieser zusätzlichen Belastungen ist die professionelle Hörsystemversorgung in Deutschland auch in Zukunft auf höchstem Niveau sichergestellt. Denn Hörakustiker setzen obschon teils schwieriger Umstände ihre Verantwortung als systemrelevante Gesundheitshandwerker gegenüber den Versicherten immer an erste Stelle. Das Hörakustiker-Handwerk investiert darum auch in Pandemiezeiten in die Ausbildung dringend benötigter Nachwuchskräfte und bietet bundesweit Ausbildungsplätze. Seit Jahren zeichnet es sich über eine hohe Ausbildungsquote von rund 20 Prozent aus - im Handwerk ein absoluter Spitzenwert. Über 900 Auszubildende werden im Jahr 2021 ihre Gesellenprüfung im Hörakustiker-Handwerk abgeschlossen haben.
Hintergrund zum Hörakustiker-Handwerk
In Deutschland gibt es etwa 5,4 Millionen Menschen mit einer indizierten Schwerhörigkeit. Schwerhörigkeit zählt zu den zehn häufigsten gesundheitlichen Problemen. Mit über 6.800 Hörakustiker-Betrieben und ca. 15.000 Hörakustikern versorgt das Hörakustiker-Handwerk bereits ca. 3,7 Millionen Menschen in Deutschland mit modernsten Hörsystemen. Die Bundesinnung der Hörakustiker (biha) KdöR vertritt die Interessen der Hörakustiker in Deutschland.
Die Versorgungsqualität im Bereich von Hörsystemen ist in Deutschland sehr gut, das bestätigt die größte jemals von gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) durchgeführte Versichertenbefragung zur Hörsystemversorgung in Deutschland. Rund 90 Prozent der Versicherten waren "sehr zufrieden" oder "zufrieden" mit der individuellen Versorgungssituation. Und das unabhängig davon, ob der Versicherte eine mehrkostenfreie Versorgung gewählt oder eine private Zuzahlung geleistet hat.
Neben der Erstversorgung des Kunden ist der Hörakustiker auch für die begleitende Feinanpassung mit wiederholten Überprüfungen und Nachstellungen der Hörsystemfunktionen u.v.m. zuständig. Er berät zu Gehörschutz, Tinnitus und allem rund ums Hören.
Pressekontakt:
Michael Skwarciak, M.A. (biha), skwarciak@biha.de
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