Bundesinnung der Hörakustiker KdöR
Treffen der Gesundheitshandwerke im Bundestag
Hörakustiker müssen elektronische Patientenakte lesen können
Mainz (ots)
Rund 3,7 Millionen Menschen mit einer indizierten Schwerhörigkeit sind mit modernen Hörsystemen vom Hörakustiker versorgt. "Wer schlecht hört und in der Folge nur schwer Gesprächen folgen kann, verliert einen großen Teil seiner Lebensqualität", sagt Eberhard Schmidt, Hörakustiker-Meister und Präsident der Bundesinnung der Hörakustiker. "Aktive Teilhabe ist elementar."
Digitalisierung in der Hörakustik ist längst Standard
Digitalisierung soll die Versorgung erleichtern und hat schon vor Jahren Einzug in das Gesundheitshandwerk der Hörakustik gehalten. Daher sind auch die Hörakustiker ganz vorne mit dabei, wenn es um digitale Projekte, wie die Telematikinfrastruktur (TI) und die elektronische Patientenakte (ePA), geht.
Im Deutschen Bundestag trafen sich jetzt Vertreter der Gesundheitshandwerke, um über den aktuellen Stand zur Anbindung an die TI zu sprechen. Diese soll zukünftig alle Akteure im Gesundheitswesen wie (Zahn-)Ärzte, Psychotherapeuten, Krankenhäuser, Apotheken, Krankenkassen und Gesundheitshandwerke miteinander vernetzen und eine schnelle und sichere Kommunikation ermöglichen.
Gemeinsam mit Tino Sorge MdB, gesundheitspolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, begrüßte Eberhard Schmidt die Anwesenden im Paul-Löbe-Haus im Deutschen Bundestag. Er sagte: "Unser Ziel ist es, die bewährten und zum Wohle der Versichertengemeinschaften durchgeführten Versorgungsprozesse aus einer analogen Welt in die digitale zu überführen, zum Vorteil aller."
Anforderungen richtig einschätzen
Die Gesundheitshandwerke treiben den geplanten und zeitnahen Anschluss an die TI längst in eigenen Pilotprojekten aktiv voran. Aus ihrer Sicht wird dies von vielen maßgeblichen Akteuren im Gesundheitswesen unterschätzt. Es besteht für eine qualitativ hochwertige und qualitätssichernde Gesundheitsversorgung die dringende Notwendigkeit, den Gesundheitshandwerken ebenfalls Lese- und Schreibrechte in der ePA einzuräumen. Schließlich müssen Verordnungen nicht nur gelesen, sondern auch be- und verarbeitet werden können.
Zudem sind die Gesundheitshandwerke gesetzlich legitimiert, Hilfsmittel auch ohne fachärztliche Verordnung abzugeben, soweit es sich um Folgeversorgungen handelt oder der Patient auf eine GKV-Finanzierung verzichtet. Um auch diese Versorgungen sachgerecht durchzuführen und in der weiteren Gesundheitsversorgung für andere Professionen sichtbar zu machen, sind ebenfalls entsprechende Lese- und vor allem auch Schreibrechte für die ePA notwendig.
Gesundheitshandwerke sind systemrelevant
Die Gesundheitshandwerke versorgen die Bevölkerung mit individuell ausgewählten und angepassten Medizinprodukten und Dienstleistungen. Sie zählen zu den systemrelevanten Gesundheitsberufen. Deutschlandweit gibt es etwa 35.000 Betriebe der Gesundheitshandwerke, die als Arbeitgeber rund 200.000 Menschen beschäftigen, davon sind knapp 20.000 Auszubildende.
Hohe Zufriedenheit mit der Leistung
Versichertenbefragungen der IKK Südwest (1) und der AOK PLUS (2) ergaben jüngst höchste Zufriedenheitswerte mit der Hörsystemversorgung und der Beratungsleistung der Hörakustiker - unabhängig davon, ob eine Aufzahlung geleistet wurde oder nicht. Das Ergebnis der größten jemals in Deutschland durchgeführten Versichertenbefragung der Gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) zur Hörsystemversorgung (3) wurde dadurch erneut bestätigt.
(1) IKK Südwest, Pressemitteilung vom 25.04.2024: https://www.presseportal.de/pm/117516/5765541
(2) AOK Plus, Pressemitteilung vom 26.04.2024: https://ots.de/psYZqo
(3) Bundesinnung der Hörakustiker, Pressemitteilung vom 19.06.2019: https://www.presseportal.de/pm/70547/4301502
Hörakustiker und Hörakustikerinnen in Wohnortnähe:
https://www.hoerakustiker-suche.de/
Mehr Informationen rund ums Hören:
https://www.richtig-gut-hoeren.de
Pressekontakt:
Michael Skwarciak, M.A. (biha), skwarciak@biha.de
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